Am heutigen Freitag begann das Formel-1-Wochenende in Katar mit dem Freien Training (FP1) auf dem Losail International Circuit. Die Strecke, bekannt für ihre schnellen Kurven und engen Auslaufzonen, empfing die Teams mit heißen Bedingungen und jede Menge Sand außerhalb der Ideallinie. Die Piloten hatten nur eine Stunde Zeit, um sich an den anspruchsvollen Asphalt zu gewöhnen und wichtige Daten für das weitere Wochenende zu sammeln, denn aufgrund des Sprint-Formats steht anschließend direkt das Qualifying auf dem Plan.
Besonders im Fokus stand Mercedes-Pilot Lewis Hamilton, der die Session dominierte und mit einer beeindruckenden Pace auftrumpfte. Von Anfang an zeigte der siebenfache Weltmeister, dass er an diesem Wochenende alles daran setzen wird, Max Verstappen und Red Bull unter Druck zu setzen. Hamiltons Teamkollege George Russell konnte ebenfalls eine starke Runde setzen, während Red Bull zunächst Schwierigkeiten hatte, die optimalen Einstellungen für ihre Fahrzeuge zu finden.
Auch McLaren bestätigte seine jüngste Form. Lando Norris fuhr eine spektakuläre Runde und positionierte sich dicht hinter Hamilton. Die Papaya-Boys zeigten einmal mehr, dass sie nach ihrem jüngsten Aufwärtstrend auch in Katar zur absoluten Spitzengruppe gehören. Oscar Piastri bewies zudem, dass das Team aus Woking auch auf langen Runs mit Red Bull und Mercedes mithalten kann.
Die Bedingungen auf dem Losail International Circuit stellten die Fahrer und Teams vor besondere Herausforderungen. Der feine Wüstensand, der während der Session immer wieder auf die Strecke geweht wurde, beeinträchtigte den Grip erheblich. Viele Fahrer, darunter auch Charles Leclerc im Ferrari, rutschten in den ersten Runden von der Strecke und mussten ihre Boliden gerade noch abfangen. Ferrari zeigte sich insgesamt eher zurückhaltend, beide Piloten blieben hinter den Erwartungen zurück und arbeiteten größtenteils an der Abstimmung für das Rennen.
Aston Martin konnte ebenfalls nicht voll überzeugen. Fernando Alonso beklagte sich mehrfach am Boxenfunk über Untersteuern, eine Folge der schwierigen Strecken- und Windbedingungen. Teamkollege Lance Stroll landete nur im hinteren Mittelfeld, was für das Team aus Silverstone kein gutes Omen für die kommenden Sessions ist.
Ein weiterer Brennpunkt war die durchschnittliche Rundenzeit im Vergleich zur letzten Austragung. Durch neue Asphaltierungen und Änderungen an den Randsteinen veränderte sich der Streckencharakter seit 2021 deutlich. Die Zeiten purzelten entsprechend schnell, und die Teams sammelten fleißig Daten auf verschiedenen Reifenmischungen. Die große Unbekannte bleibt der Reifenabbau, da sich der Kurs besonders in der Hitze als reifenschonend, aber mit potenziell plötzlichen Leistungsabfällen zeigte.
Besonders beachtenswert war das Debüt von Liam Lawson im AlphaTauri, der sich erneut als verlässlicher und schneller Ersatzpilot präsentierte. Er reihte sich solide im Mittelfeld ein und sammelte wertvolle Kilometer. Auch die Alpines überzeugten mit konstanten Rundenzeiten, während Haas und Williams wie erwartet mit ihren Fahrzeugen kämpften und hauptsächlich an Long-Runs arbeiteten.
Mit dem Abschluss dieses ersten Trainings stehen die Weichen für ein spannendes Qualifying und ein actionreiches Sprintwochenende. Hamilton und Mercedes setzen ein erstes Ausrufezeichen, doch McLaren und Red Bull dürften noch längst nicht alles gezeigt haben. Die Hitze, der Sand und die neue Streckenoberfläche sorgen für zusätzliche Spannung und könnten für manche Überraschung sorgen – der Katar-GP verspricht beste Unterhaltung für alle Formel-1-Fans!