Die Formel 1 blickt gespannt auf die Zukunft, denn große Veränderungen stehen ab 2026 bevor – auch bei der Reifenwahl. Pirelli, der exklusive Reifenlieferant der Königsklasse, hat offiziell bestätigt, dass der C6-Compound, der ursprünglich als weichste Option im Sortiment gedacht war, nicht mehr weiterverfolgt wird. Stattdessen fokussiert sich das Unternehmen auf die Entwicklung neuer Reifenmischungen, die optimal auf die technischen und sportlichen Herausforderungen der Saison 2026 zugeschnitten sind.
Die Entscheidung, den C6-Reifen aus dem Sortiment zu nehmen, basiert auf zwei Faktoren: Zum einen hat sich der C5-Compound als schnell genug für die aktuellen Anforderungen erwiesen, zum anderen konnte der C6 nie wirklich überzeugen. Während Tests auf Strecken wie Monza und Spielberg zeigte der C6 zu wenig Leistungssteigerung gegenüber dem C5 und wurde von den Teams nur selten gewählt. Pirellis Motorsportchef Mario Isola bestätigte, dass der C6 nie offiziell zum Einsatz kam und auch bei Testfahrten nur eine untergeordnete Rolle spielte.
Mit Blick auf 2026 betont Pirelli, dass die zukünftigen Reifentypen ganz neue Anforderungen erfüllen müssen. Die neue F1-Generation wird mit weniger aerodynamischem Abtrieb fahren, Hybridantriebe werden kompakter und leistungsfähiger, und das Gesamtkonzept der Fahrzeuge ändert sich grundlegend. Die Reifen sollen zum einen nachhaltiger produziert werden, zum anderen müssen sie das veränderte Kräfteverhältnis zwischen Motorleistung und Fahrdynamik bestmöglich unterstützen.
Ein zentrales Entwicklungsziel ist es, die Reifendimensionen etwas zu modifizieren – während der Durchmesser wohl erhalten bleibt, könnte die Laufflächenbreite reduziert und das Gesamtgewicht des Reifens gesenkt werden. Mario Isola erklärte, wie wichtig es ist, durch diese Maßnahmen eine leichtere und besser zum Fahrzeugkonzept passende Bereifung zu schaffen. Damit reagiert Pirelli auch auf den Wunsch der Teams und der FIA, die Aerodynamik zu entschärfen, um Überholmanöver zu erleichtern und das Racing noch attraktiver zu machen.
Für die Fans bedeutet das: Ab 2026 dürfen sie sich auf eine neue Generation von Slicks freuen, die mit alter Technologie brechen und einen spürbaren Einfluss auf Strategie, Reifenmanagement und letztlich Rennausgang nehmen werden. Die Reifentests zum neuen Konzept starten bereits in diesem Jahr. Pirelli wird zunächst mit aktuellen Testwagen beginnen, ehe 2025 auch spezielle Prototypen auf die Strecke gehen. Ziel ist es, alle Mischungen – von ganz hart bis ganz weich – so zu entwickeln, dass sie das Optimum zwischen Haltbarkeit, Performance und Nachhaltigkeit treffen.
Ein spannender Nebenaspekt: Die FIA und Pirelli wollen den Regenreifen signifikant verbessern. In den vergangenen Jahren gab es massive Kritik, weil die Fahrer bei starkem Regen zu wenig Grip hatten und Rennen teils wegen Aquaplaning unterbrochen oder später gestartet werden mussten. Moderne Regenreifen sollen für mehr Sicherheit, besseren Wasserabtransport und auch schnellere Rundenzeiten sorgen. Für die Zuschauer heißt das: Mehr Action auch bei widrigsten Bedingungen!
Abseits der Technik treibt Pirelli die Nachhaltigkeit weiter voran: Mindestens 40% der Reifen sollen aus erneuerbaren oder recycelten Materialien bestehen – ein klares Zeichen, dass Motorsport und Umweltschutz sich nicht ausschließen müssen. Die Formel 1 will ab 2030 CO2-neutral sein, und Pirelli sieht sich als einen der Vorreiter hinsichtlich umweltfreundlicher Innovationen.
Die kommende Reifenära ab 2026 wird die Formel 1 einmal mehr revolutionieren. Sowohl Fahrer als auch Ingenieure werden sich auf ganz neue Herausforderungen einstellen müssen, während die Fans spektakuläre Rennen mit noch mehr Strategievielfalt erwarten dürfen. Es bleibt also spannend in der Welt der schnellsten Rennserie der Welt – ob an der Box, auf der Strecke oder in den Entwicklungszentren der großen Hersteller!
