Die Formel 1 kehrt nach Katar zurück – mit Spannung wird das Sprint-Wochenende auf dem Losail International Circuit erwartet. Insbesondere Max Verstappen, der sich aktuell in absoluter Topform befindet, blickt dennoch mit gemischten Gefühlen auf das kommende Rennwochenende. Die Fahrer stehen vor einer echten Herausforderung, denn die Kombination aus neuem Asphalt, hohen Temperaturen und extra forderndem Zeitplan dürfte das Geschehen auf dem Wüstenkurs prägen.
Die Sprint-Formate haben sich in diesem Jahr bereits mehrfach als spektakulär, aber auch unberechenbar für Fahrer und Teams erwiesen. In Katar wartet gleich das nächste Kapitel: Ein einziges freies Training am Freitag, danach geht es bereits in das Qualifying für das Hauptrennen. Am Samstag dann Sprint-Shootout und Sprint – die Vorbereitungsmöglichkeiten sind denkbar begrenzt. Max Verstappen fasste die Stimmung vieler Piloten treffend zusammen: „Es wird nicht sehr viel Spaß machen.“
Grund dafür sind vor allem die äußeren Bedingungen. In Katar wird es nicht nur extrem heiß, sondern der neue Asphalt dürfte unkalkulierbare Herausforderungen bieten. Der Reifenschwund wird einer der kritischsten Faktoren sein. „Wer im Rennen überlebt und clever mit den Reifen haushaltet, hat die besten Chancen“, so Teamstrategen. Hinzu kommt: Die Strecke ist sehr schnell, hat jedoch auch einige tückische Kurvenkombinationen mit aggressiven Randsteinen, die bereits 2021 einige Teams Kopfschmerzen bereitet hatten.
Für zusätzliche Brisanz sorgt die Tatsache, dass Verstappen an diesem Wochenende zum dritten Mal in Folge Weltmeister werden kann – und das bereits am Samstag im Sprint. Ein achter Platz würde genügen, sollte sein direkter Verfolger Sergio Pérez nicht den Sieg samt schnellster Runde holen. Verstappen selbst bleibt wie gewohnt cool: „Ich versuche einfach, das Beste aus jedem Rennen zu holen. Der Titel ist natürlich ein Ziel, aber entscheidend ist das große Ganze.“
Auch für die Konkurrenz bedeutet das Sprint-Format ein gewisses Glücksspiel. Ferrari, Mercedes und McLaren sehen in dem verkürzten Zeitplan sowohl Chancen als auch Risiken. Ferrari-Pilot Charles Leclerc brachte es auf den Punkt: „Mit nur einer Trainings-Session kann der Start ins Wochenende zur Lotterie werden. Jeder Fehler wird sofort bestraft.“ Besonders Teams, die auf umfangreiches Setup-Finetuning angewiesen sind, stehen unter Druck, möglichst schnell das optimale Fenster zu treffen.
Mercedes hingegen setzt traditionell eher auf stabile Rennpace als auf Sprintschnelligkeit. George Russell und Lewis Hamilton schielen auf die unberechenbaren Szenarien, die bei Safety Cars oder unvorhergesehenen Strategie-Fenstern entstehen könnten – beide haben mit mutigen Entscheidungen in diesem Jahr schon öfter überrascht.
Für den Zuschauer verspricht das Katar-Wochenende jedenfalls packende Action von der ersten bis zur letzten Minute. Aufgrund der hohen Abnutzung und starken Beanspruchung der Reifen könnten am Samstag wie am Sonntag unerwartete Wechsel an der Spitze oder sogar Defekte entscheidend ins Geschehen eingreifen. Pirelli rechnet bereits mit mindestens zwei bis drei Boxenstopps beim Hauptrennen. Und auch im Sprint könnte die Reifenwahl eine größere Rolle spielen, als man es gewohnt ist.
Das Duell zwischen Verstappen und dem Rest des Feldes geht damit in die nächste Runde. Doch selbst wenn der Niederländer den Titel schon am Samstag klarmachen kann, bleibt die Saison spannend – nicht zuletzt, weil Sprint-Wochenenden immer das gewisse Extra an Drama liefern. Katar ist bereit für ein Motorsport-Spektakel, das Fans auf der ganzen Welt elektrisieren dürfte.