Las Vegas – eine Stadt der Superlative, des Glamours und der Neonlichter. Doch in der Geschichte der Formel 1 steht sie auch für spektakuläre Rennen, unvergessliche Wendungen und eine ganz eigene Motorsportatmosphäre. Seitdem die F1 in den glühenden 1980er Jahren erstmals in der Wüste Nevadas gastierte, übt die Zocker-Metropole auf Teams, Fahrer und Fans eine ganz eigene Faszination aus.
Bereits das allererste Formel 1 Rennen in Las Vegas, der Grand Prix Caesars Palace 1981, ging in die Geschichte ein – nicht nur wegen der ungewöhnlichen Wendung, einen Stadtkurs auf dem Parkplatz eines berühmten Casinos aufzubauen, sondern auch wegen des dramatischen Titelkampfs. Nelson Piquet holte sich damals auf dem kühlen Asphaltstreifen seine erste Weltmeisterschaft gegen einen wackeren Carlos Reutemann. Viele Insider betrachten diese Strecke als technisch anspruchsvoll – nicht wegen Höhenunterschieden oder schnellen Kurven, sondern aufgrund der geringen Auslaufzonen, der extremen Temperaturen und dem engen Zeitplan.
Die „Sin City“ wurde für zwei Jahre Teil des F1-Kalenders und obwohl die Rennen damals gemischte Kritiken erhielten, avancierten sie durch ihren völlig anderen Charakter rasch zum Kult. Namhafte Piloten wie Alain Prost, Nigel Mansell und Keke Rosberg kämpften hier gegen das Ausbrechen ihrer Fahrzeuge in engen Kurven und die Hitze, der nicht nur die Autos, sondern auch Strategien und Material auf eine harte Probe stellte.
Nachdem die F1 jahrelang Las Vegas von der Weltkarte der Grand Prix entfernt hatte, kehrte sie im großen Stil zurück – und das auf einem Stadtkurs, der mitten durch das Herz der Stadt führt. Der neue Las Vegas GP lockte Ende 2023 Zehntausende Motorsportfans an, vom traditionelle Tifosi bis hin zu neuen amerikanischen Enthusiasten. Die Nacht-Atmosphäre, der Glanz des Strip und das schmucke Starterfeld schufen Bilder, die sofort Kultstatus erreichten. Fahrer wie Charles Leclerc, Lewis Hamilton und Max Verstappen stellten sich dabei nicht nur dem starken Konkurrenzdruck, sondern mussten auch die Eigenheiten der Strecke meistern: extrem lange Geraden, eine ungewöhnlich niedrige Asphalttemperatur und Bremszonen, die Mut und Präzision forderten.
Technisch gesehen gilt Las Vegas als Strecke voller Herausforderungen: Reifenverschleiß durch den rutschigen Untergrund und die wechselnden Temperaturen zwischen Wüstentag und -nacht, dazu hohe Geschwindigkeiten, die ausgeklügelte Setups erfordern. Nicht selten sehen wir vor Ort mutige Strategieentscheidungen und unerwartete Zwischenfälle – so wurde Las Vegas zum idealen Schauplatz für dramatische Überholmanöver und strategische Pokerpartien auf höchstem Niveau.
Neben dem reinen Renngeschehen ist es aber auch die Atmosphäre, die den GP von Las Vegas so einzigartig macht. Die Stadt lebt rund um die Uhr, die Zuschauer kommen aus aller Welt und zahlreiche Side-Events – von Supercar-Paraden bis hin zu exklusiven Fan-Treffen – verwandeln das F1-Wochenende in ein Motorsportfestival der Extraklasse. Die Strecke selbst mutiert bei Nacht zu einer spektakulären Kulisse, in der der Motorsport auf den Glamour der Casinometropole trifft.
Auch die Historie bleibt nicht auf der Strecke: Die Duelle aus den 80ern, die legendären Titelentscheidungen und die Rückkehr des Spektakels auf den Kalender sind ein wahres Fest für Liebhaber der Formel 1-Geschichte. Für Fans ist Las Vegas inzwischen mehr als ein simples Rennen – es ist ein Motorsport-Event, das Vergangenheit und Gegenwart vereint und Jahr für Jahr beweist, dass Formel 1 und Las Vegas einfach zusammengehören.