Lewis Hamilton erlebt schwieriges Las-Vegas-Wochenende: Analyse und Ausblick
Der Große Preis von Las Vegas 2023 wird Lewis Hamilton wohl nicht in guter Erinnerung bleiben. Der siebenfache Weltmeister musste sich mit einem enttäuschenden Ergebnis zufriedengeben und sprach anschließend offen über die herausfordernden Bedingungen an diesem besonderen Wochenende. Während das Motorsport-Spektakel in der Casino-Metropole mit viel Glanz und Glamour aufwartete, gestaltete sich das Rennen für Hamilton und das Mercedes-Team alles andere als glänzend.
Schon die Trainingssessions ließen erkennen, dass die Abstimmung des W14 große Schwierigkeiten bereitete. Hamiltons Mercedes kam auf der neuen Strecke nur schwer auf Temperatur, insbesondere die Reifenproblematik machte sich deutlich bemerkbar. Im Rennen führte dies zu starkem Graining, sodass Hamilton umsichtig fahren musste, um die Gummis zu schonen. In mehreren Interviews nach dem Grand Prix hob er hervor, wie schwer es war, überhaupt ein konstantes Gefühl für das Auto zu bekommen. „Ich habe wirklich gestruggelt, vor allem mit dem Grip der Hinterreifen“, gestand der Superstar.
Während die Fans auf den Tribünen und vor den Bildschirmen ein Spektakel mit zahlreichen Überholmanövern und Zwischenfällen erlebten, musste Hamilton sich auf Schadensbegrenzung konzentrieren. Sein Rennen wurde zusätzlich von einer Kollision und mehreren Ausflügen ins Verkehrgetümmel überschattet. Trotz allem bewies er Kampfgeist und fuhr nach Rückschlägen weiter, konnte jedoch mit dem 7. Platz letztlich nicht zufrieden sein.
Die Strecke in Las Vegas stellte besondere Anforderungen: Der frische Asphalt, die extrem kühlen Temperaturen in den Nachtstunden und die ungewöhnliche Streckenführung sorgten dafür, dass sich selbst erfahrene Piloten wie Hamilton schwer taten. Viele Fahrer berichteten, dass sie teilweise wie auf Eis unterwegs waren. Gerade im Vergleich zu anderen Stadtkursen wie Monaco oder Singapur fehlte es an Haftung und Konstanz. Der Brite machte keinen Hehl daraus, dass das Set-up bereits von Anfang an nicht optimal funktionierte. Während Teamkollege George Russell phasenweise besser unterwegs war, blieb Hamilton unter seinen Möglichkeiten – ein seltener Anblick.
Für Mercedes bedeutete das schwache Ergebnis einen Rückschlag im Kampf um Platz zwei in der Konstrukteurswertung gegen Ferrari. Toto Wolff und sein Team werden die Daten ausführlich analysieren müssen, um aus den Fehlern zu lernen. Viele Experten vermuten, dass die Balanceprobleme und das Reifenmanagement auch eine Folge des durchwachsenen Saisonverlaufs sind – ein Spiegelbild der technischen Unsicherheiten im gesamten Jahr 2023.
Hamilton betonte dennoch, wie besonders das Rennwochenende in Las Vegas war. Die Atmosphäre und das riesige öffentliche Interesse seien einmalig, auch wenn die sportliche Ausbeute enttäuschend blieb. Für Fans und Teams war Las Vegas eine große Bühne – selbst wenn auf der Zielgeraden nicht alles nach Plan lief. „Ich freue mich trotzdem auf die kommenden Rennen“, so Hamilton kämpferisch.
Formel-1-Fans dürfen gespannt sein, wie Mercedes auf dieses Ergebnis reagiert und ob es im letzten Saisondrittel noch gelingt, die Formkurve zu stabilisieren. Das Las-Vegas-Wochenende hat einmal mehr bewiesen, wie sensibel moderne Boliden auf äußere Umstände reagieren und wie schmal der Grat zwischen Top-Leistung und Frustration ist. Für Hamilton bleibt die Hoffnung auf einen versöhnlichen Saisonabschluss und darauf, dass Mercedes 2024 wieder auf Augenhöhe mit Red Bull & Co. kämpfen kann.
Las Vegas hat gezeigt: Die Formel 1 bleibt unvorhersehbar und spannend. Fahrer und Teams müssen flexibel reagieren – und genau das macht diesen Sport für die Fans so faszinierend. Nichts ist vorbei, solange die Zielflagge nicht gefallen ist.