McLaren-Skandal! Wurde in Las Vegas heimlich betrogen?

McLaren-Skandal! Wurde in Las Vegas heimlich betrogen?

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Die Formel 1 lebt von ständiger technischer Innovation und kompromissloser Regelauslegung. Einer der weniger sichtbaren, aber entscheidenden Aspekte betrifft dabei das sogenannte Skid-Plank – die Gleitfläche unter dem Fahrzeug. Beim Großen Preis von Las Vegas 2023 rückte dieses Bauteil für McLaren ungewohnt in den Fokus, als das Team die strengen Regeln zur Abnutzung missachtete. Für Fans und Fachleute der Formel 1 ist dies ein spannendes Thema, das nicht nur die Herausforderung moderner Fahrzeugkonstruktion beleuchtet, sondern auch zeigt, wie eng Reglement und Performance miteinander verwoben sind.

Seit der legendären Saison 1994, als nach dem tragischen Imola-Wochenende neue Sicherheitsregeln eingeführt wurden, ist das Plank ein ständiger Begleiter der F1-Boliden. Sein Zweck: Sicherzustellen, dass Autos nicht zu nahe am Asphalt fahren und so gefährlich viel Abtrieb generieren. Die Unterseite des Planks ist dabei mit einer gut sichtbaren Linie ausgestattet – und genau diese wurde im Casino-Glanz von Las Vegas zum Streitpunkt.

Wie gelang es McLaren, das erlaubte Maß an Plank-Abnutzung zu überschreiten? Die Erklärung liegt in den einzigartigen Bedingungen des Wüstenkurses. Eine Kombination aus extrem glattem Asphalt, niedrigen Temperaturen und aggressiven Bodenwellen sorgte für ein ungewöhnlich intensives Aufsetzen der Autos. Die FIA untersucht nach jedem Rennen stichprobenartig einige Fahrzeuge – in Las Vegas fiel dabei auf, dass der McLaren von Lando Norris die Abnutzungsgrenze des Planks deutlich überstieg.

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Technisch gesehen ist das Reglement eindeutig: Die Plank-Stärke darf an keiner Messstelle stärker als um ein Millimeter von den vorgeschriebenen zehn Millimeter Originalstärke abgenutzt sein. Ziel ist es, Betrugsversuche durch ultraniedrige Fahrzeughöhen auszuschließen. Doch im Fall von McLaren war es nicht etwa Absicht, sondern einer Verkettung unglücklicher Faktoren geschuldet, dass der Verschleiß außer Kontrolle geriet. Auch andere Teams wie Ferrari und Mercedes waren betroffen, sie blieben jedoch im erlaubten Toleranzbereich.

Besonderes Augenmerk verdient die Taktik der Teams im Umgang mit der Plank-Verschleißgrenze. Ingenieure müssen eine feine Balance zwischen niedriger Bodenfreiheit für maximalen Abtrieb und ausreichendem Materialerhalt finden. Gerade auf Stadtkursen oder neu asphaltierten Pisten – wie in Las Vegas – ist diese Gratwanderung extrem anspruchsvoll. Zu hohe Fahrhöhe kostet entscheidende Zeit auf der Geraden, zu niedrige kann zu Regelverstößen, wie bei McLaren, führen.

Für die Scuderias und Konstrukteure ist die richtige Abstimmung deshalb eine Kunst für sich. Fortschrittliche Sensorik und Simulationsmodelle helfen, dennoch bleibt immer ein Restrisiko für unvorhersehbare Zwischenfälle. Die FIA-Inspektoren können dabei zu jeder Zeit stichprobenartig Messungen vornehmen und Verstöße sofort ahnden – eine zusätzliche Variable im taktischen Formel-1-Schachspiel.

Für die Zuschauer ist der Las-Vegas-Fall eine Erinnerung daran, dass in der Königsklasse wirklich jedes Detail zählt. Bereits eine Abweichung von wenigen Zehntelmillimetern kann den Unterschied zwischen Podium und Disqualifikation bedeuten. Gerade deshalb ist die Formel 1 auch ein faszinierendes Lehrstück in Präzision und Technik – mit Las Vegas als jüngstem Kapitel, das eindrucksvoll zeigt, wie komplex der Rennsport abseits des Rampenlichts wirklich ist.