Lando Norris erlebt in der Saison 2024 seine bislang stärkste Phase in der Formel 1 – aber der Weg dahin war keineswegs einfach. Der britische McLaren-Pilot überzeugte in den jüngsten Rennen mit spektakulären Auftritten, verpasste nur hauchdünn weitere Siege nach seinem Triumph in Miami und avancierte zum konstanten Herausforderer der Red-Bull- und Ferrari-Stars. Doch wie Norris nun offenbart, kämpfte er zu Beginn des Jahres noch mit ernsthaften Selbstzweifeln.
Nach einem durchwachsenen Saisonstart schien McLaren zunächst den Topteams erneut hinterherzufahren. Norris, der in seiner Karriere bereits einige Rückschläge hinnehmen musste, machte sich besonders Sorgen, ob die Verbesserungen am MCL38 ausreichen würden, um erneut um Podestplätze und Siege mitzufahren. Gerade in den ersten Rennen konnten Norris und sein Teamkollege Oscar Piastri nur bedingt glänzen – ein Umstand, der bei einem ehrgeizigen Fahrer wie Norris an die Substanz geht.
„Wenn man sieht, wie stark die Konkurrenz schon zu Beginn ist, fragt man sich zwangsläufig, ob man nicht wieder den Anschluss verliert“, meinte Norris unlängst. Er erklärte, dass ihn die Zweifel besonders motiviert hätten, das Maximum aus dem Arbeitsumfeld bei McLaren herauszuholen. „Ich habe an mir gearbeitet und versucht, das Team weiter nach vorne zu bringen. Auch wenn ich zwischenzeitlich nicht immer an einen so klaren Erfolg geglaubt habe.“
Gerade in der modernen Formel 1 ist der mentale Aspekt für Fahrer besonders wichtig. Der enorme Druck, die permanenten Vergleiche und die Erwartungshaltung von Team und Fans können zur Belastung werden – auch für ein Talent wie Norris, der in seinem fünften Jahr in der Königsklasse steht. Doch das Teamgefüge bei McLaren hat sich in den vergangenen Monaten als entscheidender Rückhalt erwiesen. In gemeinsamer Arbeit mit den Ingenieuren in Woking hat Norris an seinem Vertrauen in das Auto und das Entwicklungspotenzial gearbeitet.
Die ersten Upgrades am Rennwagen, die nach den Übersee-Rennen in Imola und Monaco gebracht wurden, trugen schnell Früchte: Plötzlich war McLaren wie entfesselt, Norris fuhr in Imola eindrucksvoll auf das Podium und setzte Red Bull-Pilot Max Verstappen über mehrere Runden unter Druck. Wenige Wochen später gelang dem Briten sein Premierensieg – ein Triumph, der nicht nur ihm, sondern dem ganzen Team den Glauben an die eigenen Fähigkeiten zurückbrachte.
Auch Teamchef Andrea Stella betont: „Lando ist ein unglaublicher Arbeiter. Er sucht stets nach Wegen, um noch besser zu werden.“ Die Chemie im Team und die offene Kommunikation hätten entscheidend dazu beigetragen, wieder einen Sprung nach vorn zu machen. Für die Formel 1-Fans ist diese Dynamik nicht nur spannend mitanzusehen, sie erinnert auch an legendäre McLaren-Zeiten vergangener Jahre.
Was die aktuelle Saison besonders spannend macht: Erstmal seit langer Zeit sieht es so aus, als könne mit Norris und McLaren ein drittes Team konstant in den WM-Kampf eingreifen. Für das kommende Rennwochenende warten alle gespannt darauf, wie sich das spannende Dreieck mit Red Bull und Ferrari weiterentwickelt. Fans dürfen also davon ausgehen, dass Norris – nun wieder voll im Glauben an sich selbst und sein Team – noch weitere große Glanzpunkte setzen wird. So spannend war die Formel 1 schon lange nicht mehr!
