Die Formel 1 steht vor einer spannenden Erweiterung, denn der traditionsreiche US-Automobilhersteller Cadillac arbeitet intensiv daran, ab 2026 erstmals mit einem eigenen Team an den Start zu gehen. Nach monatelanger Spekulation und zahlreichen Gesprächen über den Einstieg von Andretti-Cadillac in die Königsklasse werden nun die Weichen gestellt, um tatsächlich konkurrenzfähig mitzufahren. Dabei setzt Cadillac nicht nur auf amerikanische Innovationskraft, sondern hat auch klare Vorstellungen, wie die eigene Präsenz die globale Fangemeinde und die technische Landschaft der Formel 1 bereichern kann. Für viele Fans ist das ein lang ersehnter Schritt, der neue Impulse in die Szene bringen könnte.
Schon im Januar erhielt Andretti Global von der FIA eine grundsätzliche Genehmigung zum Eintritt in die Formel 1. Die finale Hürde ist jedoch die Zustimmung der Formel-1-Führung und der bestehenden Teams, deren Skepsis vor allem auf kommerziellen Bedenken und der Angst vor verwässerten Einnahmen basiert. Trotz des Widerstands lässt sich Cadillac nicht beirren und investiert erheblich in Forschung und Entwicklung. Der Fahrplan ist ambitioniert: Bis Ende 2024 soll ein erster Prototyp des eigenen F1-Boliden auf Prüfständen und später auf der Strecke laufen. Dabei setzt das neue amerikanische Werksteam erstmals ein echtes Zeichen, indem sie einen eigenen Antriebsstrang entwickeln und nicht – wie zuletzt oft üblich – nur auf Zukaufteile setzen.
Die Entwicklungsarbeit läuft in enger Zusammenarbeit zwischen den technischen Zentren von General Motors (Cadillac) in Michigan und der bereits entstehenden Andretti-Einheit im britischen Silverstone. Ziel ist es, eines der modernsten Power-Units-Pakete der neuen 2026er-Generation aufzubauen, das nicht nur leistungsstark, sondern auch besonders effizient und nachhaltig ist. General Motors greift dabei auf massives Know-how aus den Sportwagen- und IndyCar-Projekten zurück, will aber bewusst neue Wege gehen, um sich technologisch von den etablierten F1-Größen abzuheben.
Für die Formel 1-Fans weltweit ist dies besonders aufregend, weil Cadillac von Anfang an mit vollem Engagement dabei ist. Anders als Partnerprojekte aus der Vergangenheit konzentriert sich das Team auf vollständige Eigenständigkeit. Technische Leitung, Entwicklung des Fahrwerks, das Chassis-Design und die Motorenfertigung – alles wird Inhouse und mit internationaler Unterstützung vorangetrieben. Hinter den Kulissen arbeitet eine Expertenmannschaft daran, modernste Hybridtechnologien und nachhaltige Kraftstoffe ins Konzept der neuen Generation einzubetten. Auch die Simulations- und Testeinrichtungen in Detroit wurden in den letzten Monaten erheblich ausgebaut.
Ein weiterer spannender Aspekt: Cadillac setzt konsequent auf die Förderung junger amerikanischer Talente. Im Fahrerkader für die ersten Testfahrten sollen sowohl erfahrene Ex-F1-Piloten als auch Fahrer aus Nordamerika vertreten sein – ein Signal an junge Motorsportfans in den USA, dass die Formel 1 in ihrer Heimat auf dem Vormarsch ist. Das langfristige Ziel von Cadillac-Andretti ist klar: In spätestens drei Jahren sollen die ersten WM-Punkte eingefahren werden, mittelfristig strebt man sogar Podiumsplatzierungen und Siege an.
Die Konkurrenz blickt mit gemischten Gefühlen auf den potenziellen Neuzugang. Während Teams wie Alpine, McLaren und Williams den zusätzlichen Wettbewerb begrüßen, äußern sich Größen wie Mercedes und Red Bull zurückhaltender – meist mit Verweis auf die Verteilung von Einnahmen, aber auch auf das aktuelle Leistungsgefüge. Doch die Zeichen stehen auf Wandel: Mit dem Cadillac-Projekt könnten neue Märkte, Partner und Werbekunden erschlossen und der US-Markt für die Formel 1 weiter geöffnet werden.
Das Projekt Cadillac in der Formel 1 steht somit nicht nur für technische Innovation, sondern auch für eine spannende Diversifizierung der Königsklasse. Vieles deutet darauf hin, dass die US-Amerikaner mit ihren ehrgeizigen Plänen eine neue Ära in der Formel 1 einleiten könnten. Fans auf der ganzen Welt dürften gespannt sein, wie sich das Projekt entwickelt und welche frischen Impulse Cadillac und Andretti mitbringen. Fest steht: Der amerikanische Traum lebt – nun auch in der Formel 1.