Beim traditionellen Post-Season-Test in Abu Dhabi lieferten sich die Nachwuchstalente der Formel 2 ein intensives Kräftemessen – und einer stach besonders hervor: Jak Crawford. Der junge Amerikaner setzte mit einer beeindruckenden Bestzeit ein Ausrufezeichen und unterstrich damit seine Ambitionen für die kommende Saison. Crawford, der für DAMS in sein zweites F2-Jahr geht, ließ mit einer Rundenzeit von 1:35.572 sowohl Teamkollegen als auch Kollegen aus anderen Topteams hinter sich.
Nach einer Saison mit Höhen und Tiefen nutzte Crawford den Test, um sich optimal mit seinem neuen Arbeitsgerät und dem Team abzustimmen. Besonders auffällig war sein gleichmäßiges Tempo – sowohl auf kurzen Qualifying-Simulationen als auch bei längeren Rennläufen zeigte der 18-Jährige beeindruckende Konstanz. Seine Performance wird auch im Fahrerlager genau beobachtet, da viele Experten ihm das Potenzial zutrauen, den Sprung in die höchsten Motorsportklassen zu schaffen.
Auch die Konkurrenz ruhte nicht. Kush Maini, der für Invicta auf die Strecke ging, machte mit der zweitschnellsten Zeit auf sich aufmerksam. Obwohl Maini in den Sessions ebenfalls starke Long-Run-Performance zeigte, fehlten ihm am Ende knappe zweieinhalb Zehntelsekunden auf Crawfords Bestzeit. Direkt dahinter positionierten sich Gabriel Bortoleto und Zane Maloney, die beide ebenfalls bereits für die neue Saison gesetzt sind und ehrgeizige Ziele verfolgen. Gerade Bortoleto zeigte, weshalb er als amtierender Formel-3-Champion zu den heißesten Anwärtern auf den Titel zählt.
Die Tests in Abu Dhabi boten aber nicht nur Gelegenheit für die ersten Rundenkilometer im neuen Team, sondern dienten den Teams auch dazu, umfangreiche Daten zur Reifenabnutzung, Spritverbräuchen und Fahrwerksabstimmungen zu sammeln. Gerade in der Formel 2, deren Fahrzeuge im Reglement eng beieinander liegen, kann das Feintuning über Sieg und Niederlage entscheiden. Viele Teams probierten daher verschiedene Setups aus und simulierter kurze wie lange Stints, um alle Eventualitäten für 2025 abdecken zu können.
Auch deutsche Fans durften aufhorchen: Der junge Deutsche Oliver Goethe, der bei seinem Test für Trident solide Zeiten fuhr, zeigte sich von seiner professionellen Seite und sammelte wertvolle Erfahrungen gegen die starke internationale Konkurrenz. Für ihn steht im kommenden Jahr das Ziel im Raum, regelmäßig in die Punkteränge zu fahren und sich damit für weitere Aufgaben zu empfehlen.
Für die Formel 2 bedeutet dieser Testtag mehr als nur einen Abschluss der Saison – er ist ein Weckruf für alle Teams und Fahrer. Wer an der Spitze stehen will, muss nicht nur Geschwindigkeit zeigen, sondern auch konstant liefern und sich kontinuierlich weiterentwickeln. Die engen Abstände auf dem Timing-Screen zeigten eindrucksvoll, wie hoch das Niveau in der Nachwuchsserie mittlerweile ist. Fehler werden selten verziehen, und der Konkurrenzdruck ist immens.
Mit einem frischen Blick auf die Nachwuchstalente, spannenden Teamwechseln und mehreren vielversprechenden Rookies verspricht die Saison 2025 in der Formel 2 eine der spannendsten der letzten Jahre zu werden. Fans dürfen sich auf Duelle Rad an Rad, strategische Meisterleistungen der Teams – und vielleicht auf den nächsten großen Schritt eines Fahrers in Richtung Formel 1 freuen. Für Insider und Anhänger des Motorsports bleibt nur zu sagen: Die Winterpause mag begonnen haben, die Vorfreude auf das nächste Jahr ist jedoch kaum zu überbieten.
