McLaren ist eine der faszinierendsten und traditionsreichsten Marken in der Geschichte der Formel 1. In den 1980er Jahren prägte das britische Team mit legendären Fahrern wie Alain Prost und Ayrton Senna, revolutionären Technikern wie Gordon Murray und John Barnard und beeindruckenden Statistiken eine Ära des Motorsports. Besonders die Saisons 1988 und 1989 werden wohl für immer als eine Zeit des McLaren-Triumphs gelten – das Team errang damals zwei Konstrukteurs-Weltmeistertitel in Folge und stellte zahlreiche Rekorde auf, die bis heute Fans, Statistiker und Historiker begeistern.
Die Saison 1988 bleibt in ihrer Dominanz nahezu unerreicht. Mit dem McLaren MP4/4, angetrieben von einem Honda-Turbomotor, gewannen die Fahrer Senna und Prost 15 von 16 Rennen – das entspricht einer Siegquote von über 93 %, ein bis dato unerreichter Wert unter den Konstrukteuren. Senna holte in jenem Jahr acht Siege und vier Pole-Positions, während Prost siebenmal ganz oben auf dem Podium stand. Nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die absolute Überlegenheit des Autos in Sachen Technik und Zuverlässigkeit wurde zum Maßstab des Erfolgs.
Im darauffolgenden Jahr 1989, nach dem Wechsel zu Saugmotoren und trotz nun stärkerer Konkurrenz, bestätigte McLaren seine Klasse erneut: Elf von 16 Rennen wurden gewonnen, zwölf Pole-Positions geholt und die maximale Punktzahl im Teamduell lag auf einem wieder einmal beeindruckenden Niveau. Das Team sicherte sich verdient den Konstrukteurs-Titel und verteidigte den Platz an der Spitze der Königsklasse – auch dank der anhaltenden Rivalität zwischen Prost und Senna, die die Formel 1 in dieser Ära weltweit populär gemacht hat.

Betrachtet man die Zahlen im Detail, offenbart sich die beeindruckende Effizienz dieses Teams: Allein zwischen 1988 und 1989 führte ein McLaren 1517 von insgesamt 2027 Rennrunden das Feld an. Kein anderes Team in der modernen F1-Ära konnte in zwei aufeinanderfolgenden Jahren eine derartig lange Führung verbuchen. Die Fahrer des Teams sicherten sich in dieser Phase außerdem 25 Pole-Positions und 26 schnellste Rennrunden.
Ein weiterer, oft übersehener Faktor für den Erfolg war die sagenhafte Zuverlässigkeit der Technik. Im Jahr 1988 beispielsweise fielen Senna und Prost zusammen nur dreimal durch technische Defekte aus – und das in einer Zeit, in der Motorschäden und Getriebeprobleme an der Tagesordnung standen. Die akribische Arbeit hinter den Kulissen, die Sprintstärke des Honda-Motors und die aerodynamische Perfektion sorgten dafür, dass McLaren fast immer bis zur Ziellinie konkurrenzfähig blieb.
Der legendäre MP4/4 selbst gilt bis heute als Meilenstein: Mit seiner niedrigen Bauweise, exzellenten Balance und Effizienz im Verbrauch dominierte das Chassis selbst hochkarätige, leistungsstarke Konkurrenz – auch, weil McLaren das technische Reglement besonders kreativ auslegte. Ingenieursleistung, Fahrerqualität und Teamwork schufen ein nahezu unschlagbares Gesamtpaket, das den Motorsport um Jahre voranbrachte.
Nicht nur sportlich, auch wirtschaftlich hinterließ McLaren Spuren: Die Dominanz lockte Sponsoren wie Marlboro und Auswirkungen auf den internationalen Merchandising-Markt waren deutlich zu spüren. Damals wie heute ist die rot-weiße Farbgebung Sinnbild für Präzision, Power und Innovation.
Für alle, die die goldene Ära von McLaren verpasst haben, lohnt sich ein Blick auf diese Statistiken: Noch nie war ein Konstrukteur in so kurzer Zeit so überlegen. Während Red Bull, Mercedes und Ferrari ebenfalls beeindruckende Zahlen vorweisen, bleibt der McLaren-Doppelpack der späten 1980er ein Mythos und Maßstab für jede künftige Generation.
Die Erfolge von Senna und Prost taugen auch Jahrzehnte später als Quelle für Diskussionen unter Fans: Wer war der bessere Fahrer? Wie viel Anteil hatte das Auto? Fest steht: McLaren schrieb nicht nur Statistik, sondern Motorsport-Geschichte – und das in Zahlen, Geschichten und Emotionen, die bis heute inspirieren.