Ollie Bearman kritisiert Tsunodas riskantes Manöver beim Großen Preis der USA
Im spannenden Lauf der diesjährigen Formel-1-Saison sorgte der Große Preis der USA in Austin erneut für Gesprächsstoff – diesmal nicht nur aufgrund packender Renn-Action, sondern auch wegen eines hitzigen Zwischenfalls zwischen den Youngsters Ollie Bearman (Haas) und Yuki Tsunoda (RB). Der Brite Bearman sparte nach dem Rennen nicht an scharfer Kritik in Richtung seines japanischen Kollegen und prangerte dessen aggressive Fahrweise offen an.
Bearman, der in Austin als Ersatz für Kevin Magnussen erneut ins Cockpit des Haas-Teams kletterte, beeindruckte bereits am Samstag mit einer starken Qualifikationsleistung. Im Rennen lieferte er einen beherzten Fight im Mittelfeld und befand sich dabei mehrfach im direkten Duell mit Tsunoda. In Runde 34 kam es schließlich zu einer brenzligen Situation, als der Japaner in Kurve elf mit einem extrem späten Bremsmanöver angriff und beinahe einen Unfall verursachte.
„Das war eindeutig gefährlich – so etwas will ich auf der Strecke nicht sehen“, äußerte sich Bearman nach dem Rennen gegenüber den Medien. Nach Ansicht des Briten überschritt Tsunoda hier die Grenze des Erlaubten: „Wir kämpfen hart, aber was hier passiert ist, ging weit über normales Racing hinaus. Solche Manöver gehören bestraft.“

Interessanterweise sorgte der Zwischenfall nicht nur bei Fans und Experten für Diskussionen, sondern beschäftigte auch die FIA-Stewards. Obwohl Tsunoda während des Manövers keinen Kontakt herstellte, war klar zu erkennen, wie Bearman gezwungen wurde, die Strecke weit zu verlassen, um einen möglichen Crash zu vermeiden. Eine Strafe blieb dennoch aus – zum Unmut sowohl des Haas-Teams als auch vieler Beobachter, die hier ein gefährliches Signal für ähnlich aggressive Fahrweisen in zukünftigen Rennen befürchten.
Tsunoda selbst verteidigte seine Herangehensweise nach Rennende und verwies auf die schwierigen Bedingungen der Strecke sowie den harten Kampf um jede Position. Doch Bearman blieb bei seiner Meinung – gerade für einen Rookie wie ihn, der in der Formel 1 Erfahrungen sammelt, sind Respekt und Fairness essentiell: „Wir müssen gerade als junge Fahrer ein Vorbild sein und dürfen nicht vergessen, dass unser Sport gefährlich genug ist. Solche Aktionen dürfen nicht zur Gewohnheit werden.“
Insgesamt zeigte das Rennen von Austin erneut, wie eng das Mittelfeld der Königsklasse beisammen liegt. Vor allem junge Fahrer wie Bearman, Tsunoda, Piastri oder Sargeant sorgen für frischen Wind – sie gehen Risiken ein, scheuen Zweikämpfe nicht und liefern sich sehenswerte Duelle Rad-an-Rad. Doch das Rennen unterstreicht auch: Die Gratwanderung zwischen beherztem Racing und gefährlichem Übermut ist schmal.
Für Bearman und Haas bleibt trotz allem ein Erfolg: Mit einer starken Performance unterstrich der Brite, weshalb er als eines der größten Talente seiner Generation gilt. Ob er weiterhin Gelegenheiten bekommt, sich auf höchstem Niveau zu beweisen, hängt von kommenden Entwicklungen im Haas-Team und möglicherweise auch von Sanktionen seitens der FIA gegen riskante Manöver ab.
Die Szene zwischen Bearman und Tsunoda dürfte jedenfalls noch länger für Diskussionen sorgen – und verdeutlicht einmal mehr, dass der Adrenalinkick der Formel 1 stets auch mit Verantwortung einhergehen muss. Für die Fans bleibt zu hoffen, dass solche Situationen künftig nicht in einem folgenschweren Unfall enden. Die Spannung im Mittelfeld indes, die dürfte uns auch im weiteren Verlauf der Saison garantiert bleiben.