Die Königsklasse des Motorsports schreibt ihre Geschichte bekanntlich Rennen für Rennen neu – doch was sich im legendären Autodromo Nazionale di Monza abspielte, stellte selbst langjährige Formel-1-Fans vor Erstaunen. Das geflügelte „Temple of Speed“ verdiente sich seinen Namen erneut, als das Rennen 2020 nicht nur durch die unglaubliche Geschwindigkeit, sondern auch durch zahlreiche Rekorde, Überraschungen und bemerkenswerte Ereignisse in die Geschichtsbücher einging.
Allen voran Max Verstappen: Der Niederländer im Red Bull sicherte sich einmal mehr nicht nur den Sieg, sondern tat dies mit einer Rekordzeit. Mit einem Durchschnittstempo von über 264 km/h fuhr Verstappen das schnellste Rennen in der gesamten Formel-1-Historie. Damit brach er den jahrzehntelang gültigen Rekord, den Michael Schumacher 2003 ebenfalls in Monza aufgestellt hatte – eine Leistung, die dem ohnehin beeindruckenden Portfolio Verstappens eine neue Facette hinzufügt.
Nicht weniger imposant war die Leistung des gesamten Red Bull-Teams: Verstappen und sein Teamkollege sicherten sich einen weiteren Doppelsieg für die „Bullen”. Auch das ist historisch, denn auf kaum einer anderen Strecke ist die Konkurrenztradition so groß wie hier in Monza. Dass Red Bull die Silberpfeile und Scuderia Ferrari auf deren Heimstrecke so klar distanzieren konnte, unterstreicht die Dominanz des Teams und insbesondere den Ausnahmefahrer Verstappen, der momentan auf einem Allzeithoch fährt.
Das Rennen selbst war ein Fest der Statistiken: Kaum Safety-Car-Phasen, nur wenige Ausfälle und Rekordrunden am Fließband prägten das Bild. Die Durchschnittsgeschwindigkeit war so hoch wie nie zuvor, was den Fahrern sowohl auf die physischen als auch auf die mentalen Kräfte alles abverlangte. Einige Experten verglichen die Dramatik der Monza-Premiere 2020 mit legendären Regenrennen, jedoch war dieses Mal die Natur am Sonntag gnädig und die Fahrer konnten bei optimalen Bedingungen alles aus den Boliden herauskitzeln.
Für Verstappen selbst ist Monza längst zu einer Erfolgsadresse geworden: Es war bereits sein mehrfacher Triumph im Parco di Monza, und jeder seiner Siege war auf eigene Weise besonders. Doch diese Performance, gepaart mit dem Eintrag in die Geschichtsbücher als schnellster Grand Prix aller Zeiten, dürfte selbst für einen erfahrenen Champion unvergesslich bleiben. Red Bull setzt mit diesem historischen Doppelerfolg ein klares Ausrufezeichen Richtung Titelverteidigung und schickt einen weiteren Gruß an die Konkurrenz – allen voran Mercedes und Ferrari, die sich geschlagen geben mussten.
Auch das restliche Feld hatte viele Geschichten zu bieten: George Russell etwa, seit Saisonbeginn in bestechender Form, konnte nach einer starken Vorstellung erneut wertvolle Punkte einfahren und seine Ambitionen für zukünftige Top-Platzierungen untermauern. Charles Leclerc und Carlos Sainz waren im Ferrari auf heimischem Boden ambitioniert, mussten sich aber mit Positionen außerhalb des Podiums begnügen – ein Wermutstropfen für die Tifosi, an einem Wochenende, das in der Red-Bull-Rot immer dominanter leuchtete.
Die Fans in Italien und weltweit durften ein Taktikrennen voller persönlicher Bestleistungen, knapper Überholmanöver und Höchstgeschwindigkeiten genießen. Für Statistiker und Liebhaber des Sports war dieser Grand Prix schlichtweg spektakulär. Mit einem Durchschnittstempo, das jedem Adrenalinjunkie das Herz höherschlagen lässt, und dem Gefühl, live bei einem historischen Moment dabei gewesen zu sein, bleibt der Monza-GP 2020 noch lange Gesprächsstoff – solange, bis irgendwann der nächste Rekord fällt.
So bleibt abschließend nur zu sagen: In Monza wurde nicht nur ein Rennen entschieden, sondern ein weiteres, legendäres Kapitel in der Formel-1-Geschichte geschrieben. Max Verstappen und Red Bull haben gezeigt, dass Rekorde da sind, um gebrochen zu werden – und der Mythos „Temple of Speed“ lebt mit jeder Runde weiter.