Intensives Teamduell bei RB: Yuki Tsunoda und Liam Lawson geraten in Zandvoort aneinander
Das vergangene Rennwochenende in Zandvoort hatte für Fans des Formel-1-Teams RB (früher AlphaTauri) einiges zu bieten – allerdings nicht nur im positiven Sinne. Besonders im Mittelpunkt: Yuki Tsunoda, der erneut mit seinem jungen Teamkollegen Liam Lawson aneinandergeriet. Beide Fahrer kämpften verbissen um Punkte, doch eine unglückliche Berührung sorgte für Frust und Diskussionen im Fahrerlager.
Schon vor dem Niederlande-GP wurde die Fahrerpaarung von RB mit Spannung erwartet, denn Lawson, der weiterhin Daniel Ricciardo vertritt, zeigte bereits bei seinem Debüt, dass er in der Lage ist, mit etablierten Formel-1-Piloten mitzuhalten. Tsunoda wiederum wollte auf heimischem Terrain endlich wieder mit einer starken Leistung punkten. Doch zwischen beiden Fahrern kam es in der Hitze eines intensiven Mittelfeldkampfs zu einem unnötigen Kontakt, der nicht nur die Teamleitung, sondern auch die Fans aufhorchen ließ.
Bereits in der Frühphase des Rennens bahnte sich ein enges Duell an. Tsunoda hatte beim Start einen guten Rhythmus gefunden und bewegte sich auf Punktekurs, während Lawson bestrebt war, seinem Teamkollegen zu folgen. In Runde 31 kam es dann zur viel diskutierten Berührung – ein klassischer Zwischenfall im engen Getümmel des Zandvoort-Kurses, der allerdings Fragen zur internen Zusammenarbeit aufwarf.
Für Tsunoda war die Situation klar – die Berührung mit Lawson sei „absolut unnötig“ und habe das Potenzial gehabt, das Rennen für beide Piloten entscheidend zu beeinflussen. „Wir hätten beide Punkte holen können, stattdessen haben wir riskiert, dass gar keiner von uns das Ziel sieht“, so der sichtlich verärgerte Japaner gegenüber Medienvertretern nach dem Rennen. Lawson dagegen verteidigte sein Manöver: „Das Fenster war da, und als Fahrer willst du jede Möglichkeit nutzen, um dich zu beweisen – gerade, wenn so viele Augen auf dich gerichtet sind.“
Tatsächlich ist das Duell zwischen Tsunoda und Lawson mehr als ein einfacher Zwischenfall auf der Strecke. Der Japaner spürt den Druck, sich in der Fahrerhierarchie von Red Bull zu behaupten. Seine Zukunft beim Team ist noch ungeklärt, während Lawson bei jedem Einsatz alles daran setzt, sich für ein Stammcockpit zu empfehlen. Auch strategisch könnte der Vorfall Konsequenzen haben, denn Teamchef Laurent Mekies fordert von beiden Piloten mehr gegenseitigen Respekt und eine klügere Kooperation in kritischen Rennphasen.
Die Fans im Fahrerlager und vor den Bildschirmen zeigten gemischte Reaktionen. Während einige die Leidenschaft und das Kämpferherz der jungen Fahrer bejubeln, finden andere, dass solche teaminternen Duelle auch schnell kontraproduktiv werden können. Gerade in einem engen Kampf um die Plätze im Mittelfeld sind unnötige Zwischenfälle Gift für den Teamerfolg.
RB testet derzeit ohnehin verschiedene Fahrerkombinationen; Daniel Ricciardo wird wohl in Kürze zurückkehren, während die Gerüchteküche um Nick de Vries weiter brodelt. Für Tsunoda und Lawson war das Rennen in Zandvoort somit auch ein kleines Bewerbungsschreiben für ihre jeweilige Formel-1-Zukunft. Wer das nötige Maß an Aggressivität und Teamgeist besser kombiniert, verschafft sich entscheidende Vorteile im Kampf um das begehrte Cockpit für die kommende Saison.
Auch wenn am Ende Punkte auf dem Konto landeten, bleibt das Rennen von Zandvoort als Warnschuss in Erinnerung: Teaminterne Machtspiele dürfen nicht auf Kosten des Gesamterfolgs gehen. Die kommenden Rennen werden zeigen, ob Tsunoda und Lawson aus dem Zwischenfall lernen – und wie RB das schwierige Balanceakt zwischen individueller Entwicklung und Teaminteressen zukünftig meistert.
