Die FIA hat angekündigt, ab der Formel-1-Saison 2026 eine Überarbeitung wichtiger technischer Begriffe und Definitionen vorzunehmen. Ziel ist es, Begriffe wie „Leistung“, „Energie“ und „Kraftstoffverbrauch“ klarer zu formulieren, damit Fans das Geschehen auf der Rennstrecke besser nachvollziehen können. Die Formel 1 hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der technisch anspruchsvollsten Rennserien der Welt entwickelt – doch die Komplexität der Hybridantriebe, Energiespeicherung und Power-Unit-Komponenten sorgt zunehmend für Verwirrung bei den Zuschauern.
Schon heute ist das Reglement ein Dschungel aus Akronymen und Fachbegriffen, die selbst eingefleischte F1-Anhänger herausfordern. Mit dem Umstieg auf ein verbessertes Hybridkonzept im Jahr 2026 steht der nächste Technologiesprung bevor, bei dem eine noch größere Rolle dem Wechselspiel zwischen Elektrik und Verbrennungsmotor zukommt. Künftig werden die Anteile von Elektropower und klassischem Verbrenner – je nach Renngeschehen – noch flexibler gesteuert. Die FIA reagiert darauf, indem sie die Sprache im Reglement und die Kommunikation mit den Zuschauern grundlegend überarbeitet.
Konkret plant der Motorsportweltverband eine Vereinfachung bei Begriffen wie „maximale Systemleistung“, „regenerative Energie“ oder der allgegenwärtigen MGU-K (Motor-Generator-Unit – Kinetic). Diese sollen künftig anschaulicher und konsistenter definiert werden, sodass auch TV-Kommentatoren, Moderatoren und Social-Media-Redakteure die Fans präziser informieren können. Ein Ziel ist es, die technische Faszination der Formel 1 für alle verständlich zu machen, ohne auf beliebte Fachausdrücke zu verzichten.
Hintergrund dieser Initiative ist auch der anhaltende Zustrom neuer Formel-1-Fans aus unterschiedlichen Altersgruppen und Regionen der Welt. Mit dem Boom von Netflix’ „Drive to Survive“, wachsenden Social-Media-Präsenzen der Teams und spannenden WM-Kämpfen hat sich das Publikum deutlich vergrößert. Viele dieser neuen Anhänger kommen erstmals mit der komplexen Technik der Königsklasse des Motorsports in Berührung – und verlieren manchmal den Überblick, wenn von „Energiemanagement“, „State of Charge“ oder unterschiedlichen Modusbezeichnungen die Rede ist. Hier setzt die FIA an: Die Sprache rund um das Renngeschehen soll eingängiger, verständlicher und somit zugänglicher werden.
Eine weitere Herausforderung ist die für 2026 geplante Neugewichtung der Hybridtechnologie: Die elektrische Leistung steigt von 120 kW auf über 350 kW, bei gleichzeitig verringerter Abhängigkeit vom klassischen Verbrennungsmotor. Damit verschiebt sich das Kräfteverhältnis innerhalb des Antriebsstrangs fundamental. Geplant ist, dass neue grafische Darstellungen und eine „Benutzungsanleitung“ für TV-Grafiken eingeführt werden, die den Zuschauern vermitteln, welche Komponenten gerade wie viel Leistung liefern und wie das Energiemanagement funktioniert.
Auch die obligatorischen FIA-Publikationen, wie das sportliche und technische Reglement, werden überarbeitet. Ein Redaktionsteam aus Technikexperten erstellt aktuell einen neuen Glossar für elementare Begriffe, der künftig öffentlich verfügbar sein wird. Erwähnenswert ist, dass die technischen Innovationen der Formel 1 immer wieder Inspirationen für Straßenfahrzeuge liefern. Ein besseres Verständnis auf der Tribüne und vor dem Fernseher kann also helfen, die Faszination für nachhaltige Rennsporttechnologien zu verstärken.
Die Fans können sich also auf eine Zukunft freuen, die sowohl technisch hochentwickelten Motorsport als auch eine neue, verständliche Form der Informationsvermittlung bietet. Bereits 2025 werden erste Änderungen in den Liveübertragungen integriert, bevor die Regelrevolution 2026 schließlich in Kraft tritt. Eines ist sicher: Die Formel 1 bleibt ein Labor der Mobilitätszukunft – und die FIA bekennt sich klar dazu, dass dieses Abenteuer für alle Fans nachvollziehbar bleiben muss.