Die Formel 1-Saison 2024 ist für Lewis Hamilton alles andere als einfach verlaufen. Der siebenfache Weltmeister, der vor dieser Saison von Mercedes zu Ferrari gewechselt ist, musste sich mit einer steilen Lernkurve und vielen unerwarteten Schwierigkeiten auseinandersetzen. Für viele Fans war Hamiltons Wechsel nach Maranello einer der spektakulärsten Transfers der letzten Jahre. Doch bisher läuft es für den Briten nicht nach Plan, was ihn zeitweise sogar dazu brachte, zu scherzen, er wolle sein Telefon am liebsten in den Müll werfen.
Die Erwartungen an Hamilton und Ferrari waren riesig. Endlich sollte Italiens Traditionsrennstall mit einem Champion des Kalibers Hamilton wieder ganz oben mitfahren und um Siege kämpfen. Doch ein Mix aus technischen Problemen, nicht optimalen Strategien und Anpassungsschwierigkeiten des Teams an die Arbeitsweise ihres neuen Superstars hat bislang verhindert, dass Hamilton seinem Ruf als "King of Comebacks" gerecht wird. Besonders schmerzhaft waren Rennen mit Strategiefehlern und Kommunikationsproblemen, bei denen wichtige Punkte verloren gingen.
Hamilton selbst zeigte sich offen über die Herausforderungen, denen er sich stellen musste. Er betonte immer wieder seine Entschlossenheit, Geduld und Teamgeist, wurde jedoch auch von der emotionalen Belastung nicht verschont. In Interviews gab er zu, wie schwer es sei, permanent im Fokus der Medien zu stehen und mit negativen Nachrichten konfrontiert zu werden. Der ständige digitale Druck und die Flut an Nachrichten seien „schmerzhaft“, so Hamilton, und führten dazu, dass er nach einigen schwierigen Wochen sein Handy am liebsten einfach wegwerfen würde.
Für Ferrari ist Hamiltons erste Saison trotzdem keineswegs ein Fehlschlag. Intern betont Teamchef Frédéric Vasseur, dass man Hamilton nicht nur als Fahrer, sondern auch als Ideengeber schätze. Zahlreiche Verbesserungen im Teamalltag und beim Setup des Wagens gehen bereits auf Hamiltons Erfahrungsschatz zurück. Ferrari sieht deshalb in der Partnerschaft mit Hamilton ein langfristiges Projekt, das Früchte tragen soll – auch wenn der schnelle Erfolg bisher ausgeblieben ist.
Für die Tifosi ist die derzeitige Gemütslage zwiegespalten. Einerseits sorgt Hamiltons Popularität für großen Andrang an den Strecken und einen Boost im Social Media für Ferrari, andererseits träumen die treuen Fans natürlich von Siegen und Podiumsplätzen. Diese bleiben im ersten Jahr bisher aus, was aber eher die Qualität und das extreme Konkurrenzniveau der modernen Formel 1 widerspiegelt als einen Mangel an Talent oder Einsatz.
Im Paddock spricht man dennoch mit großem Respekt über Hamiltons Bereitschaft, sich in eine neue Umgebung zu stürzen und die Geduld aufzubringen, die der Aufbau eines siegfähigen Teams benötigt. Viele Experten erinnern an seine Anfangszeit bei Mercedes, wo auch erst nach mehreren Jahren die großen Erfolge kamen. Hamilton selbst gibt sich kämpferisch: „Wir wachsen als Team, lernen jeden Tag dazu und geben nie auf.“ Seine klaren Worte und sein positives Auftreten sind auch für junge Ferrari-Mitarbeiter Ansporn und Leitbild.
Mit Blick auf die verbleibende Saison bleibt abzuwarten, wie sich das Team um Hamilton und Charles Leclerc weiterentwickelt. Technische Updates stehen an, und mit jeder Woche wächst die Zuversicht, dass Ferrari mittelfristig wieder ein ernstzunehmender Herausforderer auf den Championstitel werden kann. Die Geschichte zeigt: Lewis Hamilton ist ein Meister des langen Atems – keiner sollte den britischen Superstar und die Scuderia Ferrari abschreiben!