Fernando Alonso und die Aston Martin Mannschaft erlebten beim Qualifying zum Großen Preis der Niederlande in Zandvoort eine Realität, die vielen Formel-1-Fans als Weckruf diente. Nachdem das britische Team in der ersten Saisonhälfte regelmäßig eine Bedrohung für die Spitzenplätze darstellte, wurden in den letzten Wochen erste Anzeichen für einen Performance-Rückgang sichtbar. Alonso, ein Veteran mit über 350 Grands Prix auf dem Buckel, hatte schon früh geahnt, dass die starken Leistungen zu Saisonbeginn das wahre Potenzial des Autos etwas verschleierten.
Der routinierte Spanier sagte vor dem Zandvoort-Qualifying, er habe bereits vor dem Wochenende realistisch eingeschätzt, dass es diesmal schwierig werden würde, mit Red Bull, Mercedes oder Ferrari mitzuhalten. Das Streckenlayout der niederländischen Küstenstadt sei äußerst speziell und stelle Fahrer wie Ingenieure immer wieder vor neue Herausforderungen. Dabei betonte er auch, wie wichtig die Balance des Wagens gerade in schnellen, langgezogenen Kurven sei – eine Charakteristik, in der Aston Martin dieses Jahr nicht immer glänzen konnte.
Alonso schaffte es immerhin, sein Auto ins Q3 zu bringen und dort eine respektable Zeit zu fahren, doch der Rückstand auf die Pole war größer als in den ersten Rennen der Saison. Aston Martin kämpft seit Monaten, nach dem furiosen Saisonstart den Anschluss an die Spitze zu behalten. Während Alonso nach wie vor konstant Punkte mitnimmt, sind bei Teamkollege Lance Stroll die Resultate stärker schwankend. Die Fans diskutieren intensiv, woran es liegt: Sind es fehlende Updates, das aktuelle Aero-Konzept oder sogar die Reifennutzung im Qualifying?
Zwar haben technische Fortschritte wie neue Unterböden oder kleinere aerodynamische Updates für Aufmerksamkeit gesorgt, aber die Konkurrenz schläft nicht. Mercedes und Ferrari legten spürbar nach, und auch McLaren hat im Laufe dieser Saison einen großen Sprung gemacht. Alonso bleibt dennoch der Optimist im Team und verweist auf die außergewöhnliche Teamchemie, die in Silverstone herrscht. Vorrang habe weiterhin, in jedem Rennen das Maximum herauszuholen und sich auf die Stärken zu konzentrieren, anstatt sich über kurzfristige Rückschläge zu grämen.
In Interviews zeigt sich Alonso kämpferisch: "Wir wissen, dass wir in der Entwicklung nicht stehen bleiben können. Die Konkurrenz arbeitet rund um die Uhr an neuen Lösungen. Es ist ganz normal, dass unsere Zwischenergebnisse mal besser, mal schlechter ausfallen. Entscheidend ist, dass wir nichts unversucht lassen, um wieder vorne anzugreifen.“ Besonders Fans finden es beeindruckend, wie Alonso mit 42 Jahren nach wie vor Top-Leistungen abliefert und das Team sowohl fahrerisch als auch strategisch voranbringt.
Experten weisen darauf hin, dass Zandvoort kein Gradmesser für die gesamte übrige Saison sein darf. Die Piste verlangt nach einer besonders guten Fahrwerksabstimmung, was Aston Martin diesem Wochenende nicht optimal gelang. Doch die kommenden Kurse könnten dem grünen Boliden wieder besser liegen. Schon in Monza warten ganz andere Herausforderungen mit langen Geraden und harten Anbremszonen – Bedingungen, unter denen das Team zu Saisonbeginn bereits brilliert hatte.
Eines steht trotz Performance-Schwankungen fest: Aston Martin ist angekommen im oberen Mittelfeld der Formel 1. Der Wandel von einem Mitläuferteam hin zu einem Dauergast in Q3 und auf dem Podium ist nicht zu übersehen. Ob sie jedoch noch in der laufenden Saison ganz vorne mithalten können, hängt von der Entwicklungsgeschwindigkeit und der Fähigkeit ab, das Optimum aus Reifen, Aero und Strategie herauszuholen. Für Alonso und seine Crew ist das Ziel klar: Schritt für Schritt weiterarbeiten, um schon bald wieder angreifen zu können.