DRS unter Beschuss: Warum der verstellbare Heckflügel 2025 auf Highspeed-Strecken wie Monza und Baku wirkungslos werden könnte
In der Formel 1 ist das Drag Reduction System (DRS) seit seiner Einführung im Jahr 2011 ein unverzichtbares Werkzeug für Überholmanöver geworden. Doch wie aktuelle Entwicklungen zeigen, könnte das DRS bereits ab 2025 auf einigen Hochgeschwindigkeitsstrecken wie Monza und Baku einen Großteil seiner Effektivität verlieren. Die Gründe dafür liegen in den umfassenden technischen Reglementänderungen, die das Überholen insgesamt anspruchsvoller machen könnten – und das sorgt schon jetzt für Diskussionen im Fahrerlager.
Das DRS wurde eingeführt, um das Überholen in der Königsklasse des Motorsports zu erleichtern. Besonders auf Strecken mit langen Geraden wie Monza und Baku war der verstellbare Heckflügel ein entscheidender Faktor im Zweikampf. Die Piloten konnten auf den DRS-Zonen den Luftwiderstand verringern und so wichtige km/h gegenüber dem Vordermann gewinnen. Jetzt, da das Regelwerk für 2025 kleinere Fahrzeuge, vereinfachte Aerodynamik und schmalere Hinterflügel vorsieht, fürchten Ingenieure und Fahrer gleichermaßen, dass das DRS diese Funktion nicht mehr im gleichen Umfang erfüllen kann.
Experten von Teams wie Red Bull und Ferrari warnen bereits, dass mit dem neuen technischen Paket die Wirkung des DRS auf Highspeed-Strecken drastisch abnehmen könnte. Der Grund: Die neuen Autos erzeugen weniger Luftwiderstand, was den Geschwindigkeitsvorteil durch das Öffnen des Heckflügels reduziert. Dadurch verlieren die DRS-Zonen an Bedeutung, weil der Geschwindigkeitsunterschied zu gering ist, um souverän zu überholen.

Insbesondere auf Monza, der „Temple of Speed“, spielt die maximale Endgeschwindigkeit seit jeher eine entscheidende Rolle. Wenn DRS jedoch keinen spürbaren Vorteil mehr bringt, könnte dies zu weniger Überholmanövern und dadurch zu statischeren Rennen führen – eine Entwicklung, die ganz dem Entertainment-Gedanken der Formel 1 widersprechen würde. Schon in den letzten Jahren wurde der Effekt des DRS auf einigen Strecken als zu mächtig oder zu schwach kritisiert, nun scheint eine neue Herausforderung bevorzustehen: Die Balance zwischen spannenden Rennen und technischen Innovationen zu halten.
Für die Fans bedeutet das: Möglicherweise werden wir uns ab 2025 auf eine neue Art von Racing einstellen müssen. Der Fokus könnte wieder verstärkt auf Strategie, Reifenmanagement und das Setzen von entscheidenden Akzenten im richtigen Moment rücken. Gleichzeitig wird sich zeigen, ob die FIA kurzfristig Anpassungen an den DRS-Zonen oder am System selbst vornimmt, um die Überhol-Action zu bewahren.
Auch Fahrer wie Lewis Hamilton oder Max Verstappen haben sich bereits skeptisch geäußert. Sie betonen, dass ohne ein funktionierendes DRS das Racing „stärker an den Windschatten gebunden“ wäre, was wiederum die Gefahr von Prozessionsfahrten erhöht. Teamchefs wiederum verweisen darauf, dass es immer wieder Anpassungen im Reglement gab, um die Show nicht zu gefährden. Es bleibt also spannend, ob die FIA rechtzeitig Lösungen bereitstellen kann oder ob die Formel 1 in ein taktisch geprägtes Zeitalter eintritt, in dem das reine Überholmanöver zur Seltenheit werden könnte.
Für leidenschaftliche Formel-1-Fans heißt es ab jetzt: genau beobachten, wie die Teams und die FIA auf diese Herausforderung reagieren. Kommt ein neues, innovativeres Überholsystem? Wird eventuell der bisherige DRS-Mechanismus grundlegend modifiziert? Eines ist sicher: Die nächsten beiden Saisons versprechen viele Diskussionen – auf und abseits der Strecke.
So bleibt die Königsklasse des Motorsports ihrem Ruf treu: Sie ist und bleibt ein faszinierendes, sich stetig wandelndes Spektakel. Die Frage, wie Überholmanöver auch in Zukunft ein fester Bestandteil der Formel 1 bleiben, wird 2025 spannender denn je beobachtet werden.