Charles Leclerc hat nach dem Großen Preis von Kanada erneut die Schwierigkeiten von Ferrari in der Formel 1 offengelegt. Der Monegasse zeigte sich nach dem Rennen enttäuscht und frustriert – ein Eindruck, den viele Tifosi derzeit teilen dürften. Denn während Ferrari zu Saisonbeginn noch als möglicher Herausforderer von Red Bull gehandelt wurde, scheint das Traditionsteam immer mehr ins Straucheln zu geraten.
Beim Rennen in Montreal musste Leclerc sich erneut mit einem Platz außerhalb der Top-Ten begnügen. Technische Probleme, mangelndes Tempo und fehlende Konstanz machen es den Scuderia-Piloten schwer, um die Podiumsplätze mitzukämpfen. Besonders die Unberechenbarkeit des Ferrari SF-24 sorgt für Unsicherheit – sowohl im Team als auch bei den Fahrern. Leclerc sagte dazu: „Wir sind momentan eher Passagiere. Es fällt uns schwer, ein Wochenende auf dem aktuellen Niveau zu verstehen und zu optimieren.“
Das Team leidet weiterhin unter einer Vielzahl an Problemen, von Motorenkomponenten bis hin zu fehlendem Grip im Qualifying und Rennen. Leclerc und sein Teamkollege Carlos Sainz mussten in Kanada einen Rückschritt hinnehmen, nachdem man sich in den vergangenen Rennen vorsichtig an die Spitze herangetastet hatte. Dies wirft nicht nur Fragen zur kurzfristigen Entwicklung, sondern auch zu den längerfristigen Aussichten Ferraris auf.

Besonders bemerkenswert ist, dass Leclercs Frust nicht nur auf technische Ursachen abzielt: „Wir wissen nicht, ob wir aus eigener Kraft um den Sieg mitfahren können. Wir müssen das Paket verstehen und herausfinden, warum wir von Session zu Session so große Schwankungen haben.“ Die Ingenieure arbeiten zwar mit Hochdruck an Verbesserungen, doch Leclerc betont, dass einige der aktuellen Probleme zu komplex sind, um einfache Lösungen zu finden.
Ferrari setzt auf intensivierte Zusammenarbeit und schnelle Analyse, um dem Rückstand auf Red Bull, aber auch auf McLaren und Mercedes entgegenzuwirken. Während Red Bull mit Max Verstappen weiterhin den Ton angibt, kämpfen die Roten darum, überhaupt auf das Podium zurückzukehren. Der Rückstand in der Weltmeisterschaft wächst kontinuierlich, und gerade für einen ehrgeizigen Fahrer wie Leclerc ist diese Aussicht schwer zu akzeptieren. „Manchmal fühlt es sich an, als wären wir auf einer Achterbahnfahrt, ohne zu wissen, wohin sie führt“, sagte er nach dem Rennen.
Strategisch wird bei Ferrari derzeit alles hinterfragt – von Boxenstopps bis zur Fahrzeugabstimmung. Auch in Sachen Updates setzt man auf einen erheblichen Schub, den man bereits für die kommenden Rennen in Europa geplant hat. Teamchef Fred Vasseur gibt sich kämpferisch, doch der Druck auf die Crew in Maranello wächst mit jeder verpassten Chance. Die Konkurrenz schläft nämlich nicht: McLaren überzeugt mit kontinuierlicher Pace, und auch Mercedes zeigt nach einem durchwachsenen Start erste Lebenszeichen.
Für die Fans bleibt Ferrari trotz aller Rückschläge die emotionale Herzensangelegenheit der Formel 1. Die Hoffnung, dass der Traditionsrennstall bald wieder an alte Erfolge anknüpft, lebt weiter. Doch der Weg zurück an die Spitze scheint weiterhin steinig. Charles Leclerc steht sinnbildlich für diese Hoffnung – leidenschaftlich, ehrgeizig, manchmal frustriert, aber niemals aufgebend. Für Ferrari und seine Fans heißt es: Durchhalten, denn die nächste Chance auf einen rot-goldenen Triumph kommt bestimmt.