Der Große Preis der USA in Austin brachte für das Mercedes-AMG Petronas Team eine unerwartete Enttäuschung – und Teamchef Toto Wolff fordert nun eine nachhaltige Verbesserung für den anstehenden Grand Prix von Mexiko. Nachdem Mercedes das Rennen als zweitstärkste Kraft hinter Red Bull anging, reichte es trotz einer ambitionierten Strategie und der Disqualifikation von Lewis Hamilton am Ende nicht für einen Podiumsplatz. Die Rivalen – allen voran Ferrari und McLaren – schienen diesmal auf Augenhöhe zu sein oder Mercedes sogar zu übertrumpfen.
Insbesondere die Performance des W14 auf dem Circuit of the Americas warf Fragen auf: Lewis Hamilton überquerte die Ziellinie zunächst als Zweiter, wurde jedoch nachträglich wegen zu starker Abnutzung des Unterbodens disqualifiziert. George Russell hatte ebenfalls mit dem Reifenabbau zu kämpfen und musste sich mit Platz fünf zufriedengeben. Toto Wolff sparte daraufhin nicht mit Kritik – sowohl am Team als auch an der strategischen Vorgehensweise. „Wir müssen einfach besser werden“, sagte Wolff in einer Medienrunde offen.
Mercedes hatte im Saisonverlauf zwar schon deutliche Fortschritte gemacht und das Auto mit einem großen Update auf den Austin-Kurs gebracht, doch die Konkurrenz schläft nicht. Insbesondere McLaren mit Lando Norris und Ferrari präsentierten sich in den USA mindestens ebenbürtig, Phasenweise schien Mercedes sogar das nachrangige Top-Team zu sein. Für Wolff war klar: Das Potenzial des Autos wurde nicht ausgeschöpft.
Mit Blick auf den Großen Preis von Mexiko-Stadt richtet sich der Fokus des Teams deshalb auf strategische und technische Verbesserungen. Die Höhenlage des Autódromo Hermanos Rodríguez stellt besondere Anforderungen an das Set-up und das Reifenmanagement. Nicht nur Turbomotoren reagieren empfindlich auf den dünneren Sauerstoffgehalt, auch der Abtrieb und die Temperatur der Reifen werden hier verstärkt zum Thema. Mercedes kündigte an, die in Austin gewonnenen Erkenntnisse konsequent umzusetzen und alle Details genau zu analysieren, um in Mexiko wieder stärker anzugreifen.
Außerdem steht die Weiterentwicklung des Autos im Mittelpunkt – und das schon für 2024. Trotz der laufenden Saisonzeit betonte Wolff die Notwendigkeit, jetzt schon wichtige Daten für das kommende Modell zu sammeln. Anpassungen am Chassis, neue Herangehensweisen bei der Abstimmung und ein Fokus auf das Reifenmanagement sind laut Teamchef zentrale Ansätze. „Unsere Mitarbeiter in Brackley und Brixworth arbeiten unermüdlich daran, jedes Detail zu optimieren“, betonte Wolff mit Zuversicht, dass das Team zurück auf die Erfolgsspur finden kann.
Die Spannung bei Mercedes ist entsprechend hoch, denn insbesondere Red Bull und McLaren geben das Tempo an. Dennoch bleibt die Hoffnung, mit konsequenter Arbeit und einer klaren Strategie ein Wörtchen um Podestplätze und vielleicht sogar um den Saisonsieg mitreden zu können. Die letzten Rennen zeigen: In der aktuellen Formel-1-Saison ist die Spitze dichter zusammengerückt, Überraschungen sind jederzeit möglich. Auch für die treuen deutschen Formel-1-Fans bleibt das Titelrennen spannend – und alle Blicke richten sich auf Mexiko, wo Mercedes sein wahres Potential zeigen möchte.
Die Erwartungen sind groß, die Fehler aus Austin wurden analysiert – jetzt zählt für Mercedes nur noch die Reaktion. Die Formel 1 bleibt ein Sport, in dem Schwächen sofort bestraft werden. Toto Wolff und sein Team stehen vor der Herausforderung, den Angriffsmodus zu aktivieren und Resilienz zu zeigen. Ob der Sprung zurück aufs Podium gelingt, wird sich schon am kommenden Rennwochenende zeigen.