Valtteri Bottas stand kurz vor Start in Baku – Mercedes feiert George Russell und Lewis Hamilton
Im Vorfeld des Großen Preises von Aserbaidschan sorgte eine überraschende Wendung im Fahreraufgebot des Mercedes-Teams für Gesprächsstoff in der Formel-1-Welt. Teamchef Toto Wolff offenbarte, dass Valtteri Bottas fast anstelle von Lewis Hamilton beim Rennen in Baku gestartet wäre. Hinter den Kulissen wurde intensiv abgewogen, wie groß das Risiko für den Rekordweltmeister nach seinem schweren Unfall in Imola war. Letztlich bekam Hamilton grünes Licht vom Teamarzt, dennoch waren alternative Pläne in Kraft, bei denen Bottas eine Schlüsselrolle spielte.
Bottas, mittlerweile Stammpilot beim Sauber-Team, steht weiterhin in engem Kontakt mit Mercedes. „Wir waren sehr dankbar, dass Valtteri sich sofort bereit erklärte auszuhelfen, sollte Lewis nicht fahren können“, so Wolff im Gespräch mit ausgewählten Medienvertretern. Die Kommunikation zwischen dem Finnländer, Toto Wolff und den Mercedes-Ingenieuren verdeutlichte abermals die gegenseitige Wertschätzung – ein bemerkenswerter Beleg für Bottas' Professionalität und seine enge Verbundenheit zum Weltmeisterteam der letzten Dekade.
Natürlich war auch George Russell als amtierender Mercedes-Stammpilot ein zentraler Faktor in allen Überlegungen. Der junge Brite zeigte in Baku erneut, warum er als die Zukunft der Silberpfeile gilt. Trotz des Drucks, der durch die eventuelle Abwesenheit von Hamilton entstanden wäre, blieb Russell fokussiert und sammelte mit einem engagierten Rennen wichtige Punkte für das Team.

Die strategische Flexibilität, die Mercedes an den Tag legte, beeindruckt Fachleute und Fans gleichermaßen. Wolff betonte in seinen Aussagen nicht nur die Wichtigkeit medizinischer Checks, sondern auch die bedeutende Rolle von Teamzusammenhalt und Professionalität im modernen Motorsport. „Formel 1 ist kein reiner Individualsport. Was wir hinter den Kulissen erleben, ist ein perfektes Beispiel für Teamgeist auf höchstem Niveau“, erklärte er.
Überrascht zeigte sich die Szene auch von Bottas’ Bereitschaft, kurzfristig einzuspringen. Obwohl er sich aktuell auf seine Aufgaben bei Sauber konzentriert, zögerte er nicht, seinem ehemaligen Team Hilfe anzubieten. „Das ist für mich selbstverständlich. Mercedes hat mir viel gegeben. In solchen Momenten muss man füreinander da sein“, ließ Bottas wissen.
Lewis Hamilton selbst wirkte nach dem Freigabebescheid sichtlich erleichtert und nutzte die Gelegenheit in Baku für eine starke Vorstellung. Gerade angesichts der jüngsten Kritik am Mercedes-Boliden war es für das ganze Team ein wichtiger Impuls, wieder Anschluss an die Spitze zu finden. Der siebte Platz im Qualifying und das solide Rennen waren Beleg für die Fortschritte, auch wenn bis zum ganz großen Durchbruch noch eine Lücke zum Spitzenfeld bleibt.
Bemerkenswert ist, wie Mercedes es immer wieder schafft, intern für Stabilität zu sorgen, selbst wenn kurzfristige Herausforderungen auftreten. Auch der Teamchef sparte nicht mit Lob für George Russell, der trotz aller Unsicherheiten einen kühlen Kopf bewahrte: „George wächst immer mehr in die Rolle eines Topfahrers und ist für uns zur festen Größe geworden“, ergänzte Wolff.
Für die nächsten Rennen stehen die Zeichen nun eindeutig auf Angriff. Mercedes will den positiven Trend fortsetzen und noch enger an Red Bull und Ferrari heranrücken. Mit einer soliden Fahrerpaarung und Rückendeckung von ehemaligen Piloten wie Bottas ist die Truppe aus Brackley bestens gerüstet, um in der zweiten Saisonhälfte für die eine oder andere Überraschung zu sorgen.
Fans dürfen sich also auf eine spannende Fortsetzung im Kampf um die Spitze freuen – mit allen Emotionen, die die Formel 1 so einzigartig machen.