Leclerc verteidigt Piastri: Wer ist wirklich schuld am Crash?

Leclerc verteidigt Piastri: Wer ist wirklich schuld am Crash?

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Leclerc stellt sich hinter Piastri: Kontroverse um Startkollision in São Paulo

Der Große Preis von São Paulo 2023 lieferte nicht nur packende Rennaction auf der Strecke, sondern sorgte vor allem schon in der Startphase für reichlich Diskussionsstoff in der Formel 1-Community. Im Mittelpunkt: Die Startkollision zwischen Charles Leclerc (Ferrari) und Oscar Piastri (McLaren), die das Rennen für Leclerc noch vor dem eigentlichen Start beendete. Doch anders als erwartet, nimmt der Monegasse seinen Kollegen Piastri in Schutz und relativiert die Schuldfrage.

Die Szene spielte sich beim Anfahren zur ersten Kurve ab, als Leclerc auf Platz zwei liegend durch eine leichte Berührung mit Piastris McLaren in die Mauer krachte. Die Scuderia-Hoffnung musste letztlich schon vor der ersten Runde aufgeben und einen weiteren Rückschlag im engen Kampf um die Vizeweltmeisterschaft hinnehmen. Viele Experten und Fans sahen im ersten Moment die Schuld beim jungen Australier, doch Leclerc zeigte direkt nach dem Vorfall Größe und wies jede einseitige Schuldzuweisung zurück.

„Ich denke, dass das einfach ein sehr, sehr unglücklicher Rennunfall war," erklärte Leclerc nach dem Rennen in den Medien. „Es war einfach Pech. Wir hatten vorher kaum Kontakt, es war wirklich nicht viel Platz zwischen uns." Zugleich kritisierte er indirekt, dass in der Hitze des Gefechts oft vorschnell nach einem Sündenbock gesucht werden würde. Gerade an so engen Startphasen mit vielen Autos sei das Risiko einfach immer höher, dass es zu Missverständnissen komme.

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Leclerc lobte Piastri im weiteren Verlauf sogar für dessen bisherige Debütsaison. „Oscar macht einen sehr guten Job, er ist ruhig geblieben und hat sich fair verhalten." Gerade in einer aufgeladenen Situation wie dieser, in der Emotionen auch bei den Fahrern eine Rolle spielen, ist ein solches öffentliches Bekenntnis eher ungewöhnlich und zeugt von Leclercs sportlicher Größe. Vor allem, weil er mit einem zweiten Platz die Chance gehabt hätte, die Ferrari-Fahnen im Kampf gegen Mercedes weiter hochzuhalten.

Auch der ehemalige F1-Weltmeister Damon Hill äußerte sich bei Sky UK zum Zwischenfall: „Das war einfach einer dieser Rennunfälle, die am Start passieren können. Keiner der beiden hat hier wirklich einen groben Fehler gemacht." Hill betonte, dass Startunfälle häufiger auftreten, da die Fahrer in der Anfangsphase unter enormem Druck stehen, Positionen zu gewinnen.

Für Ferrari bedeutet das frühe Aus von Leclerc natürlich einen herben Rückschlag im Kampf um die Konstrukteurswertung. Carlos Sainz rettete mit einem soliden Top-5-Ergebnis zumindest einige wichtige Punkte, doch im direkten Duell mit Mercedes wird es nun noch enger. Auch bei McLaren fehlten mit Piastris beschädigtem Auto und dem leicht angeschlagenen Norris am Ende entscheidende Zähler.

Die Fans dürfen sich auf einen umso spannenderen Endspurt in den verbleibenden Rennen freuen. Die Entwicklungen zeigen, wie schnell sich das Blatt in der Formel 1 wenden kann und wie wichtig eine starke Teamdynamik sowie gegenseitiger Respekt unter den Fahrern ist. Leclercs Verhalten ist ein Paradebeispiel für Sportsgeist auf höchstem Niveau: Kein Nachtreten, keine Schuldzuweisungen, sondern das Verständnis, dass am Ende der Rennsport von solchen Grenzsituationen lebt.

In den kommenden Rennen wird sich zeigen, wie Ferrari und McLaren diese Rückschläge wegstecken. Eines steht fest: Die Formel 1 bleibt bis zum letzten Moment ein Drehbuch voller Überraschungen und Emotionen – nicht zuletzt dank Charakterköpfen wie Charles Leclerc, die auch abseits der Ideallinie Stärke und Fairness beweisen.