Die Formel 1 steht vor einem spannenden Saisonfinale in Abu Dhabi, und die jüngsten Entwicklungen im Fahrerlager versprechen ein aufregendes Wochenende. Die Trainings am Freitag brachten einige Überraschungen an die Spitze des Feldes, mit Lando Norris im McLaren als dem dominierenden Mann beider Sitzungen. Das Red Bull-Team um Weltmeister Max Verstappen musste sich hingegen ungewohnt kritisch mit der eigenen Performance auseinandersetzen.
Verstappen zeigte sich nach den Trainings sichtlich unzufrieden mit dem Verhalten seines RB19 auf dem Yas Marina Circuit. Während McLaren-Pilot Norris die Zeitenlisten anführte, kämpfte Verstappen mit mangelnder Balance sowie mit Problemen bei der Abstimmung. Der Niederländer sprach offen davon, dass das Auto „überall rutschte“ und nicht das übliche Vertrauen vermittelte. Auch Teamkollege Sergio Perez schien mit den Bedingungen zu hadern – nicht zuletzt, weil Red Bull nach eigenen Aussagen bei den Testprogrammen und der Reifenarbeit Kompromisse einging.
Dass Red Bull in diesem Jahr trotz klarer Dominanz erstmals wieder echte Konkurrenz zu spüren bekommt, setzt das Team zusätzlich unter Druck. Verstappen betonte nachdrücklich, dass Verbesserungen notwendig seien, um die pole Position am Samstag und den Sieg am Sonntag nicht zu verschenken. Besonders McLaren und auch Mercedes lauern auf ihre Chancen, die bislang so erfolgreiche Red-Bull-Saison ausgerechnet am Finale zu durchbrechen.
Insbesondere Lando Norris zeigte eine beeindruckende Formkurve. Schon im FP1 konnte der britische Youngster auf voller Strecke mit wenig Sprit und dem soften Reifen beeindrucken. In der zweiten Trainingseinheit setzte er seine starke Leistung fort: Er distanzierte die Konkurrenz mit einer Rundenzeit, die fast vier Zehntel schneller war als die des besten Red Bull. Norris selbst zeigte sich anschließend selbstbewusst, räumte aber ein, dass die Strecke noch stark nachbessert und die tatsächlichen Kräfteverhältnisse erst im Qualifying klarer werden.
Auch aus technischer Sicht ergab sich für die Fans ein interessantes Bild: Der neu asphaltierte Yas Marina Circuit bietet deutlich mehr Grip, verlangt aber gleichzeitig den Teams eine präzise Abstimmung ab. Nicht zufällig äußerten Fahrerlager-Insider, dass schon geringe Unterschiede im Reifenmanagement und bei der Wahl der Fahrzeughöhe entscheidend sind. Red Bull als Branchenprimus muss also Lösungen finden, um die Dominanz aus der Saison auch am Sonntag aufs Parkett zu bringen.
Der Druck auf Verstappen, Perez und das gesamte Red-Bull-Team ist groß, denn ausgerechnet jetzt kommt McLaren mit Norris und Piastri ins Rollen. Besonders spannend bleibt, wie sich Mercedes mit Hamilton und Russell am Samstag im Qualifying positionieren wird. Dazu kommen Ferrari und Aston Martin, die im Laufe des Trainings ebenfalls einzelne Glanzlichter setzen konnten.
Das Saisonfinale 2023 verspricht schräge Spannung: Kann Red Bull seine beeindruckende Bilanz mit einem weiteren Sieg vollenden, oder gelingt McLaren oder gar Mercedes eine faustdicke Überraschung? Der Samstag dürfte bereits erste Hinweise liefern, doch sämtliche Zeichen stehen auf einen packenden Schlagabtausch – zur Freude aller Formel-1-Fans, die sich nach einem dominanten Jahr noch einmal auf ein echtes Racing-Feuerwerk freuen dürfen.
Die Augen richten sich nun auf die Strategien der Top-Teams: Wird es am Sonntag auf ein Reifenpoker hinauslaufen? Hat Norris das Zeug zur Sensation, oder schlägt Verstappen zurück? Die Strecke von Abu Dhabi verlangt höchste Präzision, und im ersten Sektor kann jeder Fehler bereits das gesamte Wochenende kosten. Motorsport-Enthusiasten weltweit dürfen sich auf einen dramatischen Abschluss einer aufreibenden Saison freuen.