Der Grand Prix von Las Vegas hat in der vergangenen Nacht bereits in den Trainings für Furore gesorgt. Allen voran Lando Norris, der mit seiner herausragenden Leistung im zweiten Freien Training eindrucksvoll zeigte, dass McLaren trotz der ungewohnten Bedingungen bestens gerüstet ist. Während die Lichter der Spielermetropole funkelten und die Temperaturen auf der Strecke ungewohnt niedrig waren, demonstrierte der Brite höchste Präzision am Lenkrad und setzte mit einer Zeit von 1:35.005 Minuten die Tagesbestzeit.
Norris’ prominenteste Runde zeigte eindrucksvoll, wie gut das McLaren-Team die Herausforderungen des neuen Stadtkurses verstanden hat. Die große Besonderheit in Las Vegas: Die lange Gerade über den berühmten Strip verlangt eine perfekte Balance zwischen Abtrieb und Topspeed. Nirgendwo sonst müssen die Teams so intensiv Kompromisse eingehen zwischen schneller Kurvengeschwindigkeit und Effizienz auf den Geraden. Norris meisterte dieses Kunststück und pilotierte seinen MCL60 souverän durch die engen Kurven und weite Abschnitte des neu geschaffenen Asphalts.
Besonders auffällig war sein Geschick im Umgang mit den Bodenwellen und den Kanten der Auslaufzonen – auf einem Stadtkurs ein entscheidender Faktor. Während einige Konkurrenten sichtlich zu kämpfen hatten, blieb Norris ruhig und präzise, fuhr exakte Einlenkpunkte an und nutzte das gesamte zur Verfügung stehende Streckenlayout aus. Insbesondere im Casino-Bereich zeigte er fahrerisches Können auf höchstem Niveau.
Die Bedingungen waren alles andere als optimal: Die Außentemperaturen bewegten sich weit unter gewohntem Niveau, was die Reifen besonders schwierig auf die optimale Temperatur brachte. Pirelli hatte die weichsten Mischungen bereitgestellt, dennoch mussten die Fahrer und Teams neue Wege finden, um genügend Grip und Vertrauen zu erzeugen. Hier scheint McLaren, insbesondere Norris, einen echten Schritt gemacht zu haben. Seine Sektorzeiten waren konstant stark, auch auf längeren Runs ließ sich kein nennenswerter Einbruch vermuten.
Auch interessant: Die Konkurrenz von Red Bull, Ferrari und Mercedes tat sich sichtbar schwer, besonders am Beginn des Trainings. Max Verstappen meldete sich zwar im vorderen Feld zurück, doch er hatte Schwierigkeiten mit der Track-Evolution und klagte über fehlendes Vertrauen in den Grenzbereich. Diese Unsicherheiten führten stellenweise zu Ausrutschern und gelben Flaggen, insbesondere bei Sainz und Russell. Norris hingegen blieb von jeglichen Zwischenfällen verschont – Ausdruck seiner beeindruckenden Fokussierung.
Nicht nur fahrerisch, sondern auch strategisch könnte McLaren im nächsten Qualifying davon profitieren, die richtigen Schlüsse aus den Trainings gezogen zu haben. Die Balance zwischen Aufwärmen der Reifen und ausreichend Tempo, um die Fenster zu treffen, bleibt das große Thema für das gesamte Wochenende. Eine weitere Variable: Der starke Wind, der auf der langen Gegengerade die Fahrzeuge immer wieder destabilisiert, fordert von den Piloten höchste Konzentration.
Die ersten Eindrücke aus Las Vegas lassen die Herzen aller Formel-1-Fans höherschlagen. Ein nagelneuer Kurs, spektakuläre Kulisse und ein spannendes Kräfteverhältnis, das viele Überraschungen offenlässt. Während McLaren und Lando Norris bislang als heimliche Favoriten gelten, scheint das Kräfteverhältnis vor allem zwischen Norris, Verstappen und möglicherweise Ferrari noch völlig offen zu sein. Schon jetzt ist klar: Las Vegas wird ein intensives Rennwochenende, bei dem jedes Detail über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.
Für Fans und Experten steht fest: Das zweite Freie Training hat viel Spannung versprochen, und die Formel 1 liefert erneut ein Spektakel der Extraklasse. Alle Blicke richten sich jetzt auf das Qualifying – und darauf, ob Norris seine beeindruckende Pace bestätigen kann. Die Nacht in Las Vegas ist elektrisch aufgeladen – und die Königsklasse des Motorsports steht im Rampenlicht wie nie zuvor.