Das Formel-1-Wochenende in São Paulo hat mit einer spannenden ersten Trainingssession (FP1) begonnen, in der sich Lando Norris als schnellster Fahrer behauptete. Die Voraussetzungen für den Grand Prix von Brasilien könnten kaum besser sein: Engagierte Fahrer, hohe Temperaturen und ein enges Zeitfeld sorgen bereits zu Beginn für packende Spannung. Besonders im Fokus standen die beiden McLaren-Piloten Lando Norris und Oscar Piastri, die nicht nur Teamkollegen, sondern mittlerweile auch ernsthafte Rivalen im Titelkampf sind.
In einer Session, die nur eine Stunde dauerte, setzten die Teams alles daran, möglichst viele Daten unter wechselhaften Bedingungen zu sammeln. Bei starker Hitze und hoher Streckentemperatur konnten sowohl Norris als auch Piastri einen entscheidenden Vorteil ausspielen. Mit 1:11.330 Minuten setzte sich Norris an die Spitze des Zeitenmonitors und ließ seinen Teamkollegen um lediglich 0,008 Sekunden hinter sich – das engste Zeitfenster seit Monaten im McLaren-Lager.
Bereits zu Beginn wurde deutlich: McLaren hat auch auf dem mitreißenden Autódromo José Carlos Pace in Interlagos einen Schritt nach vorne gemacht. Der MCL60 präsentiert sich auf der technisch anspruchsvollen Strecke stabil und ausbalanciert. Die Konkurrenz aus dem Red-Bull- und Mercedes-Lager musste sich zunächst auf die hinteren Ränge verweisen lassen, was die Erwartungen für das Qualifying am Freitag zusätzlich anheizt.
Max Verstappen, der amtierende Weltmeister, konnte mit einem Rückstand von 0,3 Sekunden auf die McLaren-Duo nicht ganz mithalten und beendete das Training lediglich auf Rang drei. Bei Mercedes gab es gemischte Signale: Beide Fahrer klagten über mangelnden Grip und hatten deutliche Schwierigkeiten, die optimale Fahrzeugbalance zu finden. George Russell und Lewis Hamilton landeten daraufhin mit über einer halben Sekunde Rückstand auf den Plätzen sechs und sieben. Ferrari blieb mit Charles Leclerc und Carlos Sainz ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. Besonders Sainz konnte den Speed nicht auf die Strecke bringen und blieb außerhalb der Top 10.
Die FP1-Session offenbarte erneut, wie eng es in der erweiterten Spitzengruppe derzeit zugeht. Sowohl Aston Martin als auch Alpine konnten sich mit guten Rundenzeiten im Mittelfeld behaupten. Fernando Alonso zeigte sich wieder einmal in starker Verfassung und schloss das Training auf einem aussichtsreichen achten Platz ab. Die Teams probierten viele verschiedene Reifenmischungen aus, was das Kräfteverhältnis im Grid weiter durcheinanderbringen könnte.
Bemerkenswert war die enorme Zuschauerresonanz in Interlagos bereits am Freitag: Die brasilianischen Fans sorgten auf den Tribünen für eine ausgelassene Stimmung. Sie hoffen, dass ihr lokaler Held, Sergio Perez, dieses Jahr ein Ausrufezeichen setzen kann. Auch wenn Perez im ersten Training nicht zur absoluten Spitze gehörte, bleiben seine Chancen intakt – zumal die Wetterprognose wechselhafte Bedingungen für die kommenden Sessions vorhersagt.
Das 60-minütige Training verdeutlicht einmal mehr, wie entscheidend jeder noch so kleine Fortschritt in der heutigen Formel 1 ist. Während die Ingenieure an den Strategien feilen und die Fahrer ihre Setups optimieren, bleibt für Spekulationen kaum Zeit. Das bevorstehende Qualifying verspricht Hochspannung, zumal der Zeitplan des Sprint-Wochenendes noch weniger Raum für Fehler lässt.
Fans dürfen sich auf ein packendes Wochenende freuen, das neben Taktik und Technik auch spannende Zweikämpfe auf dem Asphalt verspricht. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass besonders McLaren mit Norris und Piastri ein ernstzunehmender Herausforderer für Red Bull und Mercedes ist. Sollte sich diese Entwicklung im weiteren Verlauf bestätigen, könnten wir schon bald einen neuen ernsten Titelanwärter feiern – Spannung garantiert!