Lando Norris hat beim letzten Training der Formel-1-Saison in Abu Dhabi für Aufsehen gesorgt. Der McLaren-Pilot setzte mit einer beeindruckenden Runde die schnellste Zeit des Tages und verwies Weltmeister Max Verstappen auf den zweiten Platz. Damit unterstrich Norris einmal mehr die konstant starke Entwicklung von McLaren im Verlauf dieser Saison.
Bereits früh im Training zeichnete sich ab, dass das Kräfteverhältnis zwischen Red Bull und McLaren enger wird. Während Verstappen zu Beginn die Pace vorgab, nutzten Norris und sein Team eine saubere Strecke und optimierte Balance, um einen neuen Maßstab zu setzen. Beeindruckend war dabei vor allem die Art und Weise, wie Norris in den kniffligen Passagen von Sektor 2 und 3 seine Reifen im optimalen Temperaturfenster halten konnte.
Für Red Bull verlief die Session dennoch vielversprechend: Verstappen blieb dicht an Norris' Zeit dran und zeigte seinerseits, dass auf der Strecke in Yas Marina mit ihm bis zum letzten Umlauf zu rechnen ist. Sergio Pérez hingegen wirkte mit seinem Wagen erneut etwas unzufrieden und musste sich mit einem Platz außerhalb der Top-Starter begnügen. Mercedes, angeführt von Lewis Hamilton, konnte trotz einiger Verbesserungen im Mittelsektor nicht ganz zur Spitze aufschließen.
Ferrari präsentierte sich in Abu Dhabi solide, doch sowohl Charles Leclerc als auch Carlos Sainz mussten feststellen, dass weder das Tempo auf eine Runde noch im Longrun für den Spitzenplatz reichte. Besonders im letzten Sektor ließen die Roten teils wertvolle Zehntel liegen – eine Baustelle, an der das Team schon während der gesamten Saison arbeitet.
Die Performance der Mittelfeld-Teams konnte sich ebenfalls sehen lassen. Williams und Alpine suchten auf dem Highspeed-Kurs nach der richtigen Abstimmung und sammelten wertvolle Daten im Hinblick auf die Rennstrategie. Besonders Alex Albon konnte in seinem Williams zeitweise mit den Top Ten mithalten, während Pierre Gasly im Alpine erneut als Spezialist für schnelle Runden auftrat.
Erwähnenswert ist auch das Comeback von Daniel Ricciardo nach seiner bei AlphaTauri durchwachsenen Saison. Der Australier zeigte sich sichtlich motiviert und ordnete sich im Mittelfeld ein – ein Hoffnungsschimmer für das Team, das mit Blick auf die Zukunft wichtige Impulse braucht.
Für die Fans versprach die Session Spannung: Es ist selten, dass am Saisonende noch derart offen um die besten Startpositionen gekämpft wird. Die Ingenieure stehen unter besonderem Druck, das maximale Setup aus ihren Boliden herauszuholen. Gerade auf einer Strecke mit ihren vielen 90-Grad-Kurven und langen Geraden müssen sie einen perfekten Kompromiss zwischen Downforce und Höchstgeschwindigkeit finden.
Ein weiteres zentrales Thema war das Reifenmanagement unter den speziellen Bedingungen von Abu Dhabi. Bei untergehender Sonne ändert sich der Asphalt rasant, was speziell in der Qualifikation für Überraschungen sorgen kann. Wer in dem engen Feld die optimale Runde zur richtigen Zeit setzt, hat gute Chancen auf eine vordere Startposition.
Der Blick bleibt daher gespannt auf das kommende Qualifying gerichtet. Kann Norris seinen Schwung nutzen und Red Bull tatsächlich herausfordern oder schlägt Verstappen in letzter Sekunde zurück? Eines ist gewiss: Abu Dhabi ist in diesem Jahr nicht nur das Finale, sondern auch ein echtes Showdown für Taktikfüchse und Rennsportliebhaber – ein echtes Fest für alle Formel-1-Fans.
