Die Formel 1 meldet sich auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi zurück und bereits das zweite freie Training verspricht ein spannendes Finale der Saison. Die Königsklasse des Motorsports erlebt bereits am Freitag ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen McLaren und Red Bull – einer der Hauptprotagonisten: Lando Norris. Mit einer beeindruckenden Rundenzeit von 1:24.559 Minuten markiert er die Bestzeit des Tages und setzt damit seine fantastische Form aus den letzten Rennwochenenden fort. Max Verstappen, der dreifache Weltmeister, bleibt als Verfolger bis auf wenige Hundertstelsekunden dran und mischt das Klassement erneut auf.
Das Training begann mit wechselhaften Streckenbedingungen, da sich die Sonne langsam hinter dem Horizont von Abu Dhabi verabschiedete. In dieser entscheidenden Session sammeln die Teams entscheidende Daten für das bevorstehende Qualifying und natürlich das abschließende Rennen des Jahres. Während sich McLaren mit beiden Fahrern in den Top 3 etablierte – Oscar Piastri belegte Rang drei – wurde schnell klar, dass die britische Traditionsmarke in der Wüstenhitze bestens vorbereitet ist und die Konkurrenz aus Maranello und Brackley ins Schwitzen bringt.
Bei Red Bull verlief nicht alles reibungslos: Verstappen beklagte sich wiederholt lautstark über Verkehr auf seiner schnellen Runde sowie über das Fahrverhalten seines RB19 – und dennoch genügte ein perfekter letzter Umlauf für die zweite Position, nur unweit hinter Norris. Zwischen den beiden bahnt sich am Samstag ein spannendes Duell an, zumal der McLaren auf eine überraschende Pace im Longrun schließen lässt. Besonders auffällig: Beide nutzen den weichsten verfügbaren Reifen optimal aus und verschafften sich den entscheidenden Vorteil in der entscheidenden Night-Session.
Ferrari und Mercedes folgten mit leichtem Rückstand, Charles Leclerc und Lewis Hamilton lieferten sich im Mittelfeld ihr eigenes Privatduell. Während Carlos Sainz nach seinem Unfall im ersten Training nicht ins Geschehen eingreifen konnte, rangierte George Russell solide im vorderen Drittel. Der Fokus der Tifosi liegt jedoch auf Charles Leclerc, der im Kampf um die Vizeweltmeisterschaft mit Sergio Perez noch theoretische Chancen wittert – eine Top-Platzierung im Qualifying erscheint dafür essenziell. Mercedes wiederum testete diverse Abstimmungsvarianten, wobei Hamilton in den schnelleren Sektoren ordentlich abzuliefern wusste.
Das Mittelfeld präsentiert sich in Abu Dhabi enger denn je. Alpine, Williams und Aston Martin liegen im Bereich weniger Zehntelsekunden, sodass bereits kleine Fahrfehler oder Setup-Anpassungen über die Startpositionen entscheiden können. Die Hoffnungsträger der Lokalmatadoren, Fernando Alonso und Oscar Piastri, zeigen solide Leistungen, wobei besonders Piastris Anpassungsfähigkeit an die Streckenbedingungen hervorsticht. Aston Martin ist nach zuletzt durchwachsenen Wochenenden hungrig auf ein starkes Resultat, zumal man im Duell um Platz fünf der Konstrukteurswertung auf dicke Punkte angewiesen ist.
Im Hinblick auf das Qualifying bleibt die Leistungsbalance ein offenes Buch: Die stark schwankenden Streckentemperaturen am Yas Marina Circuit stellen Teams und Fahrer vor eine schwierige Setup-Herausforderung. Die ideale Balance zwischen Top-Speed und Kurvengrip ist gefragt, denn die enge Schlussphase der Meisterschaft – verbunden mit den packenden Rivalitäten zwischen McLaren, Mercedes, Ferrari und Aston Martin – verspricht ein Feuerwerk im letzten Rennen des Jahres.
Formel-1-Fans können sich auf ein packendes Wochenende einstellen. Nach den bisherigen Eindrücken haben McLaren und Norris plötzlich realistische Aussichten auf einen Überraschungssieg, aber Red Bull und speziell Verstappen sind immer für eine Glanzleistung gut. Die Ausgangslage vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi könnte enger nicht sein – die Entscheidung fällt unter Flutlicht, mit knisternder Spannung bis zum letzten Meter!
