Die Formel 1 hat endlich ihren mit Spannung erwarteten Einstand in Las Vegas gefeiert, und schon das erste Freie Training versprach Motorsport der Extraklasse. Charles Leclerc im Ferrari setzte sich mit einer beeindruckenden Rundenzeit an die Spitze des Feldes und bewies wieder einmal, dass er auf neuen Stadtkursen ein echtes Naturtalent ist. Die berühmte Glitzerstadt in Nevada bildete die perfekte Kulisse für ein packendes Training, das nicht nur für die Fahrer, sondern auch für die Ingenieure zahlreiche Herausforderungen bereithielt.
Bereits in den ersten Minuten wurde deutlich, dass die Teams mit extrem rutschigen Verhältnissen auf dem neugelegten Asphalt zu kämpfen hatten. Viele Piloten tasteten sich vorsichtig an das Limit, während andere – wie Leclerc – von Beginn an das Risiko suchten. Beeindruckend war vor allem die Leistung von Alexander Albon im Williams, der mit seiner mutigen Fahrweise die zweitbeste Zeit des Sessions erreichen konnte. Direkt dahinter fuhr Yuki Tsunoda von AlphaTauri eine starke Runde, die den Aufwärtstrend seines Teams unterstrich.
Für Fans bot das erste Training jede Menge Gesprächsstoff. Die ungewöhnliche Streckenführung entlang des weltberühmten Strip sorgte für ein besonderes Flair, während die niedrigen Streckentemperaturen die Arbeit der Reifeningenieure auf die Probe stellten. Ferrari scheint mit dem SF-23 das optimale Setup gefunden zu haben, doch auch Teams wie Williams und AlphaTauri könnten eine Überraschung bereiten, wenn sie dieses Leistungsniveau ins Qualifying retten.
Nicht ganz so rund lief das Training für Red Bull Racing, die man sonst klar an der Spitze erwartet hätte. Max Verstappen und Sergio Perez schienen noch nicht das optimale Setup für die einzigartigen Anforderungen der Las Vegas-Strecke gefunden zu haben. Gleich mehrere Fahrer hatten mit blockierenden Reifen und kleinen Fahrfehlern zu kämpfen – ein Spiegelbild der komplexen Herausforderungen, die ein Stadtkurs mit wechselnden Griplevels und langen Geraden mit sich bringt.
Eine der großen Storylines sind die beeindruckenden Topspeeds auf dem schnellen Strip. Hier zahlt sich eine niedrige Abriebshöhe und perfekte Aerodynamik aus. Ferrari gehört schon jetzt zu den Favoriten mit vielversprechenden Daten auf den Geraden. Mercedes arbeitete ebenfalls an verschiedenen Aerodynamikpaketen, um Hamilton und Russell konkurrenzfähig zu machen, zeigte sich aber noch zurückhaltend im Hinblick auf eine echte Zeitenjagd.
Auch strategisch ist der neue GP von Las Vegas eine Herausforderung. Das Training startete erst spät am Abend, um für vergleichbare Bedingungen wie im Rennen zu sorgen. Reifenverschleiß und die Entscheidung für die richtige Mischung werden entscheidend sein. Pirelli brachte eine besondere Mischung mit, die auf die niedrigen Temperaturen abgestimmt ist, doch schon jetzt ist klar: Reifenmanagement könnte am Wochenende über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Was bedeutet der Herausforderungsmix aus schnellen Geraden und engen Kurven für die kommenden Sessions? Vor allem ein spannendes Qualifying ist zu erwarten, denn hier zählen nicht nur reine Motorleistung und Höchstgeschwindigkeit, sondern auch Mut und Präzision im engen, teilweise nur minimal ausgeleuchteten Kurvengeschlängel entlang der Casino-Meilen.
Das erste Freie Training hat Lust auf mehr gemacht. Ferrari-Fans dürfen hoffen, dass Leclerc und Sainz aus ihrer starken Ausgangsposition Kapital schlagen können. Doch auch die Verfolger wie Williams, Mercedes oder AlphaTauri sind in Lauerstellung. Und natürlich darf man Red Bull nie abschreiben – schon am zweiten Trainingstag könnte sich das Kräfteverhältnis verschieben. Für Formel-1-Enthusiasten steht fest: Las Vegas liefert jetzt schon Motorsport-Action und Glamour-Atmosphäre, wie sie bisher nur Monaco kannte.