Max Verstappen steht derzeit an der Spitze der Formel 1, aber seine jüngsten Aussagen machen deutlich, dass auch für einen Dominator wie ihn nicht zwangsläufig der Weltmeistertitel im Zentrum steht. Viel wichtiger, so betont der niederländische Red-Bull-Star, sei die langfristige Wettbewerbsfähigkeit seines Teams – vor allem im Hinblick auf die Saison 2025.
Die aktuelle Saison 2024 läuft für Red Bull bisher nach Plan; das Team konnte seine Leistungsfähigkeit vom letzten Jahr weitestgehend konservieren. Doch die Konkurrenz hat aufgeholt, allen voran McLaren und Ferrari. Die Lücken sind kleiner geworden, und die Dominanz von Red Bull scheint erstmals seit Jahren auf eine harte Probe gestellt. Verstappen glaubt, dass gerade jetzt die Weichen gestellt werden müssen – nicht nur für den aktuellen Titelkampf, sondern viel mehr für die nahe Zukunft der Königsklasse.
„Natürlich ist es großartig, um den Titel kämpfen zu können“, erklärt Verstappen, „aber wir dürfen nicht den Anschluss an die Spitze verlieren.“ Hinter diesen Worten steckt viel mehr als bescheidene Zurückhaltung. Tatsächlich beschäftigt sich das Team in Milton Keynes bereits intensiv mit der Vorbereitung auf das neue Reglement. Ab 2026 werden die Karten durch einen komplett neuen Motorenantrieb neu gemischt – und dieses Übergangsjahr 2025 wird zur entscheidenden Brücke.
Der niederländische Ausnahmepilot betont, dass die gesamte Zeit und Energie des Red-Bull-Teams in die Analyse der aktuellen Schwächen und die Entwicklung eines noch stärkeren Autos für 2025 gesteckt wird. Nicht nur die technische Abteilung, sondern auch das strategische Management sehen diesen Ansatz als richtungsweisend. 2025 wird das letzte Jahr mit den aktuellen Hybrid-V6-Antrieben sein, ehe die neue Motoren-Generation für frischen Wind sorgt. In der Formel 1 bedeutet das: Wer jetzt Rückstand aufbaut, läuft Gefahr, nach der Regeländerung den Anschluss komplett zu verlieren.
Spannend ist, dass Verstappen dabei auch auf seinen Fahrervertrag eingeht, der eigentlich bis mindestens 2028 läuft. Dennoch wiesen die jüngsten Gerüchte im Paddock darauf hin, dass er jederzeit gehen könnte, sollten sich die Umstände bei Red Bull drastisch verschlechtern. Dass er den Fokus schon jetzt darauf legt, das Team für 2025 so konkurrenzfähig wie möglich zu machen, darf als klares Signal verstanden werden: Er will weiterhin im besten Paket sitzen – und das möglichst auf Jahre hinaus.
Interessant ist auch der Fakt, dass Red Bull parallel stark in das eigene Motorenprojekt investiert. Nach dem Ausstieg von Honda ab 2026 wird der Rennstall gemeinsam mit Ford einen komplett neuen Antriebsstrang entwickeln. Für 2025 bedeutet das: Die Ingenieure müssen zweigleisig fahren. Einerseits zählt jeder aktuelle WM-Punkt, andererseits darf die Entwicklung für das entscheidende Regeljahr nicht ins Hintertreffen geraten. Nicht umsonst hat Teamchef Christian Horner das Jahr 2025 als vielleicht das wichtigste der modernen Red-Bull-Geschichte betitelt.
Für die Fans birgt diese Phase eine besondere Würze. Während Ferrari und Mercedes neue Hoffnung schöpfen, beeindruckt McLaren zuletzt mit spektakulären Fortschritten. So könnte die kommende Saison zu einer der spannendsten der vergangenen Jahre werden – und das, obwohl gerade Red Bull seine Hausaufgaben besonders gewissenhaft macht. Die Entwicklungsgeschwindigkeit, strategische Weichenstellungen und das Talent der Topfahrer werden 2025 Jahr zum Schlüssel für die sogenannte „Super-Season“ vor einer neuen Ära.
Max Verstappen lässt jedenfalls keinen Zweifel daran, worauf es ihm persönlich ankommt: Das Gefühl, im bestmöglichen Fahrzeug zu sitzen und mit seinem Team stets voran zu gehen. Titel sind für ihn ein Nebenprodukt dieser Leidenschaft – doch das eigentliche Ziel bleibt die technische und sportliche Führungsrolle. Die Formel-1-Fans können sich also sicher sein: Verstappen und Red Bull werden alles daran setzen, auch 2025 die Schlagzeilen zu bestimmen.