Sebastian Vettel, einer der erfolgreichsten deutschen Rennfahrer aller Zeiten, sorgt auch nach seinem Abschied von der Formel 1 weiterhin für Gesprächsstoff. Viele Fans hatten gehofft, den vierfachen Weltmeister in neuer Funktion im Fahrerlager wiederzufinden – möglicherweise als Berater oder gar Teamchef bei Red Bull Racing, jenem Team, mit dem er seine größten Triumphe feierte. Doch nun wurde klar: Eine solche Rückkehr wird in naher Zukunft wohl nicht stattfinden.
Vettel betonte kürzlich, dass es durchaus Gespräche zwischen ihm und Red Bull gegeben habe, sogar ernsthafte Diskussionen über unterschiedliche Rollen innerhalb des Teams. Dennoch stellte sich schnell heraus, dass sich die Ideen nicht konkretisierten. "Es gab Gespräche, ja, aber es ist nie wirklich weit gekommen", erklärte Vettel und führte weiter aus, dass man zwar verschiedene Möglichkeiten andiskutiert habe, eine Zusammenarbeit letztlich aber nicht zustande kam.
Für viele Vettel-Anhänger ist das eine Enttäuschung, hatte man doch insgeheim gehofft, der Heppenheimer würde aktiv in das Leben des Teams eingreifen und vielleicht eine neue Ära prägen. Besonders in Zeiten, in denen Red Bull intern einige Umbrüche erlebt – der tragische Tod von Dietrich Mateschitz oder die jüngsten Debatten um Teamchef Christian Horner –, wäre eine etablierte Persönlichkeit wie Vettel im Management durchaus eine wertvolle Bereicherung gewesen.
Doch der ehemalige Champion sieht seine Rolle gegenwärtig anders. Erst im Herbst 2022 hatte Vettel seinen Rückzug vom aktiven Motorsport bekannt gegeben, um sich mehr Zeit für seine Familie und persönliche Projekte zu nehmen. Besonders sein Engagement für Umweltbelange und nachhaltigen Motorsport sind zu Markenzeichen seines neuen Lebensabschnitts geworden. „Mir ist es wichtig, dass ich meine Zeit und Energie auf Dinge fokussiere, die mir wirklich am Herzen liegen“, so Vettel in einem seiner letzten Interviews.
Für Red Bull und die Formel 1 ist diese Entscheidung allerdings nicht endgültig. Sowohl Teamchef Horner als auch Motorsportberater Helmut Marko schließen eine zukünftige Zusammenarbeit mit Vettel keineswegs aus. Die Türen in Milton Keynes stehen dem Deutschen weiterhin offen, falls er eines Tages doch die Lust verspüren sollte, seine Expertise und Erfahrung einzubringen. Das Verhältnis zwischen Vettel und seinem früheren Team ist nach wie vor von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt.
Die F1-Welt bleibt deshalb auch in den kommenden Jahren gespannt, ob sich Sebastian Vettel irgendwann wieder stärker in die Königsklasse einbringt. Denkbar wäre, dass sich Optionen in der Nachwuchsförderung, als Markenbotschafter oder in beratender Funktion für nachhaltige Entwicklung im Motorsport auftun. Gerade beim Thema Umweltschutz sieht Vettel noch enormes Potenzial – sowohl bei Red Bull als auch in der gesamten Rennserie.
Derweil genießt Vettel die neue Freiheit, verfolgt die Entwicklungen in der Formel 1 jedoch weiterhin aufmerksam. „Ich habe die Zeit bei Red Bull immer genossen und verfolge natürlich, was das Team aktuell leistet“, erklärte er. Darüber hinaus ist es gerade für junge Fahrer inspirierend, dass ein Champion wie Vettel auch abseits der Strecke Verantwortung übernimmt und mit seinen Überzeugungen vorangeht.
Für Fans bleibt die Hoffnung, irgendwann ein Comeback in anderer Rolle erleben zu können. Bis dahin bleibt Vettel eine der prägenden Figuren der jüngeren F1-Geschichte – als Vorbild auf und abseits der Rennstrecke.
