Alpines Aufstieg und Absturz: Was lief 2023 wirklich schief?

Alpines Aufstieg und Absturz: Was lief 2023 wirklich schief?

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Alpine F1 Team: Eine durchwachsene Saison mit bedeutenden Lektionen

Die Formel-1-Saison 2024 war für das Alpine-Team alles andere als einfach. Nach einem durchaus soliden Vorjahr sah sich das französische Team mit zahlreichen Rückschlägen konfrontiert – sportlich wie organisatorisch. Die Hoffnungen rund um das neue Fahrerduo Esteban Ocon und Pierre Gasly konnten nicht in erhofftem Maße eingelöst werden. Im Mittelfeld der Startaufstellung fehlte es dem Team oft an Durchschlagskraft wie auch an Konstanz. Dennoch gab es Lichtblicke und lehrreiche Momente, die wichtige Weichen für die Zukunft stellen könnten.

Die größte Herausforderung für Alpine lag in der mangelnden Pace des A524. Die Ingenieure kämpften mit Balance-Problemen und einem Mangel an Abtrieb, was vor allem auf Strecken mit vielen schnellen Kurven spürbar war. Teilweise wirkte der Wagen wie ein Puzzlespiel, dessen Einzelteile einfach nicht zusammenpassen wollten. Insbesondere in den Qualifyings fehlte es häufig am nötigen Speed, um in Q3 vorzustoßen – zu oft endete der Samstag im Frust beider Piloten. Das Team kämpfte mit Zuverlässigkeitsproblemen, darunter Ausfälle und strategische Fehlschläge, etwa beim Boxenstopp-Timing.

Nichtsdestotrotz zeigte Alpine auch 2024 Glanzmomente. Der siebte Platz von Pierre Gasly in Monaco und einige starke Auftritte von Esteban Ocon bewiesen, dass das Potenzial vorhanden ist, wenn die Bedingungen stimmen und die Strategie aufgeht. Besonders bemerkenswert war dabei das harmonische Zusammenspiel der beiden französischen Fahrer auf und neben der Strecke. Trotz gelegentlicher Spannungen zwischen den Nachbarn blieben größere Zwischenfälle aus, was bei Alpine nicht immer selbstverständlich war.

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Auch abseits der Strecke stand Alpine unter Druck. Das Management äußerte Unzufriedenheit mit dem Entwicklungsfortschritt, was sich in mehreren personellen Veränderungen bemerkbar machte. Die Trennung von Technikchef Pat Fry sowie Gerüchte um einen möglichen Wechsel im oberen Management belegen die angespannte Situation. Gleichzeitig wollen Ingenieure das Konzept für 2025 fundamental überarbeiten, um den Rückstand auf Top-Teams wie Red Bull, Mercedes und Ferrari nachhaltig zu verringern.

Im Fahrerlager wurde viel über die Zukunft von Esteban Ocon und Pierre Gasly spekuliert. Ocon zeigte trotz der schwierigen Bedingungen Kampfgeist, was sich in beherzten Manövern widerspiegelte – allerdings warf sein ungestümer Ansatz auch die Frage nach Teamdisziplin auf. Gasly wiederum überzeugte mit Konstanz und abgeklärten Rennen. Die Entscheidung, ob beide 2025 an Bord bleiben, dürfte am Ende vor allem vom neuen Konzept und der Entwicklung des nächsten Autos abhängen.

Hinter den Kulissen arbeitet Alpine intensiv daran, eine neue technische Richtung einzuschlagen. Der Fokus liegt dabei auf verbesserter Aerodynamik und effizienterer Zusammenarbeit zwischen den Werken in Enstone und Viry-Châtillon. Die Investitionen in neue Infrastruktur und personelle Verstärkung sollen Früchte tragen, um mittelfristig wieder regelmäßig in die Punkteränge und sogar auf das Podium fahren zu können. Die Motivation ist groß, schließlich hat das Team in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass es in der Lage ist, ganz vorne mitzumischen – Stichwort: Renault-Doppelweltmeisterschaften.

Für die Fans bleibt Alpine ein Team voller Emotionen und Überraschungen. Die Saison 2024 mag enttäuschend verlaufen sein, doch echte Formel-1-Liebhaber wissen: Jeder Rückschlag bietet die Chance auf einen neuen Aufschwung. Mit frischem Elan, technischer Weiterentwicklung und stabiler Fahrerpaarung will Alpine den nächsten Schritt machen – und vielleicht schon 2025 mit einem mutigen Konzept den Etablierten das Fürchten lehren.