Die letzten Wochen in der Formel-1-Welt waren von unglaublicher Spannung geprägt. Besonders im Fokus: Das McLaren-Team, das mit beeindruckenden Fortschritten auf sich aufmerksam machte. Noch zu Beginn der Saison wurde McLaren als möglicher Herausforderer auf den WM-Titel gehandelt. Doch wie haben sich die Dinge beim herausfordernden Rennen in Baku entwickelt? Fans und Experten fragten sich gleichermaßen, ob die Dominanz der Briten an diesem Wochenende erneut unter Beweis gestellt werden würde – oder ob Baku ein Stolperstein sein könnte.
Baku, mit seinen langen Geraden und engen Kurven, stellt für jedes Team besondere Herausforderungen dar. Hier zeigt sich nicht nur die technische Überlegenheit eines Autos, sondern auch die Anpassungsfähigkeit der Fahrer und Ingenieure. McLaren reiste mit hohen Erwartungen an und der Druck war spürbar. Die bisherigen Trainingssessions offenbarten jedoch eine überraschende Wendung: Weder Lando Norris noch Oscar Piastri schienen in der Lage, an die starken Freitagsergebnisse der letzten Rennen anzuknüpfen.
Die freien Trainings in Aserbaidschan zeigten früh, dass die Konkurrenz extrem dicht beisammen lag. Aston Martin, Ferrari und Mercedes zeigten sich stark verbessert und mischten das Feld ordentlich auf. Während McLaren beim letzten Grand Prix die Konkurrenz regelrecht dominierte, schien das Set-up des MCL38 auf dem Stadtkurs von Baku nicht optimal zu funktionieren. Die Fahrer klagten unter anderem über mangelnden Grip auf der Hinterachse und Schwierigkeiten, die Reifen im optimalen Arbeitsfenster zu halten.

Ein weiteres Handicap für McLaren: Die starke Konkurrenz profitiert auf dem schnellen Kurs besonders von effizientem DRS und hoher Endgeschwindigkeit. Ferrari nutzte dies geschickt aus und setzte mit Charles Leclerc und Carlos Sainz markante Zeiten, während Aston Martin mit taktischer Cleverness ins Rampenlicht trat. Mercedes, die im Vorfeld als schwächelnd galten, überraschten mit neuen technischen Updates und waren sowohl über eine Runde als auch im Longrun konkurrenzfähig.
Doch McLaren hat auch Vorteile, die nicht zu unterschätzen sind. Das Team hat in den letzten Monaten bewiesen, dass es auf unterschiedliche Situationen flexibel reagieren kann. Besonders im Rennen, wenn Strategie und Reifenmanagement entscheidend werden, könnte McLaren zurückschlagen. Die letzten Grands Prix haben gezeigt, dass der MCL38 über eine Renndistanz sehr konstante Pace liefern kann – auch wenn es im Qualifying noch schwächelt.
Taktisch interessant könnte auch die Wahl der Reifenmischungen werden. In Baku geht es nicht nur um reine Geschwindigkeit, sondern auch um geschickte Boxenstopps und das Timing beim Einsatz von Safety Cars. Hier könnten Teams wie McLaren, die für ihre strategische Finesse bekannt sind, einen Vorteil gegenüber Ferrari oder Mercedes erlangen.
Die Fans erwartet am Sonntag also ein packendes Rennen, bei dem vieles möglich scheint. Selbst wenn McLaren auf den ersten Blick nicht die Favoritenrolle einnimmt, ist das Team in der Lage, durch Strategie, Renngeschick und intelligente Anpassungen am Fahrzeug ein starkes Ergebnis zu erzielen. Die Entwicklungen des Trainings deuten auf einen weiteren spannenden Grand Prix hin, bei dem die Karten neu gemischt werden. Eins ist sicher: Der Kampf an der Spitze bleibt spannend und McLaren ist noch lange nicht abzuschreiben.