Lando Norris hat beim Grand Prix von Mexiko 2024 ein bemerkenswertes Rennen gezeigt und damit nicht nur die Herzen der McLaren-Fans erobert, sondern auch Motorsport-Geschichte geschrieben. Mit seinem ersten Sieg auf dieser traditionsreichen Strecke sicherte sich Norris zugleich die Führung in der Fahrerwertung. Bemerkenswert war dabei nicht nur das Gesamtergebnis, sondern auch die beeindruckende Performance und die packenden Duelle, die ihn dorthin geführt haben.
Der Autódromo Hermanos Rodríguez zählt bekanntlich zu den anspruchsvolleren Kursen im Formel 1-Kalender: Die dünne Höhenluft, technische Kurvenkombinationen und die lange Gerade stellen sowohl Fahrer als auch Ingenieure vor große Herausforderungen. Genau hier demonstrierte Norris, warum er zu den Aufsteigern der aktuellen Saison zählt. Trotz eines mittelmäßigen Qualifyings kämpfte er sich mit einer grandiosen Aufholjagd Runde um Runde weiter nach vorne und nutzte jede Gelegenheit, um seine Rivalen zu überholen.
McLaren feierte mit diesem Triumph den ersten Sieg auf mexikanischem Boden seit dem Einstieg des Teams in die Formel 1. Während Konkurrenz und Experten noch über die überraschend starke Pace der orangefarbenen Boliden staunten, setzte Norris mit einer kontrollierten und fehlerfreien Fahrt neue Maßstäbe – insbesondere im Vergleich zu seinem routinierten Teamkollegen Oscar Piastri, der das Rennen außerhalb der Punkte beendete.
Ein weiteres Highlight des Rennens war die überraschende Schwäche von Red Bull Racing auf einer Strecke, die dem österreichischen Team in den vergangenen Jahren stets lag. Max Verstappen musste sich nach einem soliden Start mit Rang vier zufriedengeben, während Sergio Pérez vor heimischem Publikum früh aus dem Rennen ausschied. Pérez, in Mexiko als Volksheld gefeiert, ging nach einer Kollision mit einem Konkurrenten nach nur einer Runde leer aus – eine herbe Enttäuschung für die Fans vor Ort.
Fast spielerisch kontrollierte Norris das Rennen, insbesondere nach dem Neustart in Folge einer Safety-Car-Phase. Seine Reifenstrategie erwies sich als goldrichtig, und auch in hitzigen Duellen behielt er kühlen Kopf. Besonders sehenswert war sein Manöver gegen Lewis Hamilton, mit dem er sich die Führung sicherte und einen Vorsprung herausfuhr, der bis ins Ziel Bestand hatte. Während Hamilton zwar ebenfalls ein starkes Rennen zeigte, fehlte Mercedes jedoch letztlich das entscheidende Quäntchen – einmal mehr unterstrichen durch einen technischen Defekt am Boliden von George Russell.
Auch im Mittelfeld entwickelten sich packende Szenen: Yuki Tsunoda und Daniel Ricciardo überzeugten mit ihren Leistungen und sammelten wichtige Punkte für ihre Teams. Während die einen von technischen Ausfällen profitierten, zeigte sich erneut, wie entscheidend das richtige Reifenmanagement auf dem 2.200 Meter hoch gelegenen Kurs ist. Die variable Strategie vieler Teams sorgte so für ein ungewöhnlich abwechslungsreiches Rennen, das auch abseits des Podiums Überraschungen bot.
Für McLaren ist dieser Sieg nicht nur ein historischer Meilenstein, sondern auch ein Zeichen für den Aufwärtstrend des Teams in der zweiten Saisonhälfte. Mit nunmehr mehreren Podiumsplatzierungen scheint das Team aus Woking endgültig wieder an der Spitze der Königsklasse angekommen zu sein. Norris’ cleveres Reifenmanagement, seine Entschlossenheit im Zweikampf sowie seine starke Nervenstärke machen ihn zum ernstzunehmenden Titelkandidaten in der aktuellen Saison.
In der Fahrerwertung bleibt es spannender denn je: Norris, Hamilton und Verstappen liegen weiterhin dicht beieinander, während sich das Saisonfinale langsam nähert. Für Fans bedeutet das beste Unterhaltung und ein offenes Titelrennen – beste Voraussetzungen für einen packenden Herbst in der Formel 1.