Die Formel 1-Saison in Mexiko-Stadt bleibt weiterhin spannend, vor allem dank einer fesselnden Qualifikation, bei der Lando Norris ein echtes Ausrufezeichen setzte. Der junge Brite vom Team McLaren sicherte sich unter dramatischen Umständen die Pole-Position vor Charles Leclerc im Ferrari. Ein echter Coup, bedenkt man das enge Zeitfeld und die Besonderheiten des Autódromo Hermanos Rodríguez, das für Fans und Teams gleichermaßen einige Überraschungen bereithielt.
Das Qualifying begann zunächst unter gewöhnlichen Bedingungen, doch bereits in Q2 wurde klar: Wer hier schnell sein will, muss jeden Millimeter der Strecke perfekt nutzen und taktisch klug agieren. Norris zeigte sich von Beginn an in Topform. Im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten schaffte er es, die optimalen Grip-Bereiche sofort zu finden und sich jede Kurve exakt zu erarbeiten. Sein McLaren lag wie auf Schienen – ein Resultat aus präziser Fahrzeugabstimmung und mutigem Fahrstil.
Besonders im zweiten Sektor spielte Norris seine Stärken aus. Hier kommt es auf Traktion aus den langsamen Kurven an, aber auch auf die richtige Balance bei höherem Speed. Der Brite profitierte von seiner hohen Kurvengeschwindigkeit und einer sehr direkten Linienwahl, während Leclerc an einigen Stellen zu kämpfen hatte, das Ferrari-Heck stabil zu halten. So verpasste der Monegasse wertvolle Zehntel, obwohl er im ersten Sektor sogar minimal schneller unterwegs war.
Doch was macht den Mexiko-Circuit so speziell und warum kam Norris so gut zurecht? Die extrem dünne Luft auf 2.200 Metern Meereshöhe ist für die Teams jedes Jahr eine große Herausforderung. Die Motoren verlieren durch den geringeren Sauerstoffanteil einen Teil ihrer Leistung, während die Aerodynamik durch die dünnere Luft weniger Abtrieb generiert. Fahrer müssen sich bei der Fahrzeugkontrolle ständig anpassen und exakt wissen, wann sie ans Limit gehen können. Hier zeigt sich, wer sein Arbeitsgerät wirklich im Griff hat.
Im nun berühmten „Stadion-Sektor“, der an eine Fußballarena erinnert, wurde es besonders knifflig. Tausende euphorische Fans peitschten die Fahrer durch die engen Kurven, und genau hier fuhr Norris seine entscheidende Bestzeit. Mit einem Minimum an Lenkkorrekturen brachte er seinen McLaren wie auf Schienen durch die 180-Grad-Passage und setzte ein Ausrufezeichen, das auch in der Boxengasse für Staunen sorgte.
Die entscheidende Runde selbst lieferte einen packenden Vergleich: Während Leclerc im Ferrari in den schnellen Kurven leichte Übersteuer-Tendenzen zeigte und dadurch Geschwindigkeit verlor, konnte Norris jedes Quäntchen Grip nutzen und profitierte dabei von einer extrem sauberen Fahrweise. Im berühmten „Ghost-Car“-Vergleich wurden die Unterschiede besonders deutlich: Norris gewann Zeit vor allem in den Kurvenan- und -ausgängen, ein Indiz für sein hervorragendes Gefühl für das Auto sowie die perfekte Umsetzung der McLaren-Strategie.
Bemerkenswert ist auch, wie eng es zugeht: Zwischen Pole-Setter Norris und Leclerc lagen am Ende nur wenige Hundertstelsekunden. Genau solche Momente zeigen, auf welchem Niveau die Formel 1 mittlerweile stattfindet – und wie bedeutend auch kleinste Verbesserungen, etwa bei der Reifenaufwärmstrategie oder in der Abstimmung der Aerodynamikpakete, für das Endergebnis sein können. Aber auch das fahrerische Talent schlägt bei solchen Bedingungen entscheidend durch.
Fans dürfen sich jetzt auf ein packendes Rennen freuen – mit einem leidenschaftlichen Lando Norris ganz vorne an der Spitze, der beweist, dass McLaren nach jahrzehntelanger Durststrecke wieder ein Wörtchen im Kampf um Siege mitreden will. Doch auch Ferrari gibt sich nicht geschlagen, und das Mittelfeld liegt so dicht zusammen wie selten zuvor. Mexiko verspricht einmal mehr Drama, Leidenschaft und Racing pur – genau das, wofür die Formel 1 geliebt wird!